100. Geburtstag der Hennefer Kanalisation Graffiti am Gastank

HENNEF · Rap und Soul-Musik schallte durch die Unterführung an der Kaiserstraße, während zahlreiche Jugendliche am Freitag mit Spraydosen die ehemals mausgrauen Wände mit farbigen Motiven verzierten. Rund 30 Graffiti-Künstler, die aus ganz Deutschland angereist waren, beteiligten sich am Wochenende an einem sogenannten Graffiti-Jam, um die Wände der Unterführung zu einem Kunstwerk werden zu lassen.

 Den Gastank verschönerten (v.l.) Kai Niederhausen, Marina Rempel und Johannes Kremer.

Den Gastank verschönerten (v.l.) Kai Niederhausen, Marina Rempel und Johannes Kremer.

Foto: Ingo Eisner

Das Ergebnis: ein farbiges Hennefer-Bilderbuch auf 600 Quadratmetern Fläche, bei dem das an die Wand gesprühte Stadtwappen sofort ins Auge fällt.

Der Graffiti-Jam, geleitet von dem Hennefer Graffiti-Künstler Max Heller, ist eine von vielen Aktionen, mit denen die Stadt Hennef den 100. Geburtstag ihrer Kanalisation begeht. Johannes Kremer, alias Octagon, hat in tagelanger Arbeit zusammen mit Marina Rempel und Kai Niederhausen, alias Semor, einen sechs Meter hohen Gastank mit einem wunderschönen Sprühdosen-Gemälde verschönert. "Man unterschätzt es, wenn man auf einer 350 Quadratmeter großen und vor allem runden Fläche arbeitet, mit welchem Aufwand das verbunden ist", sagte Marina Rempel.

Das Bild mit dem Frauengesicht und Haaren, die Platz für weitere Motive boten, ist den drei Künstlern allerdings wirklich gelungen. Der Gastank, der die Faulgase beinhaltet, mit denen das Klärwerk ein Blockheizkraftwerk betreibt, ist auf jeden Fall nun ein Hingucker, der auch dem Bürgermeister gefällt. "Ich finde es wirklich klasse, wie Graffiti-Künstler aus funktionalen Dingen wahre Kunstwerke entstehen lassen", sagte Klaus Pipke. Anlässlich des Jubiläums der Kanalisation laden die Hennefer Stadtbetriebe für Sonntag, 11. Mai, zu einem Tag der offenen Tür ins Klärwerk an der Kaiserstraße ein.

Ab 11 Uhr haben die Gäste dann Gelegenheit, an einem Graffiti-Workshop teilzunehmen und können bis zum Abend eine 60 Meter lange und mehr als zwei Meter hohe Wand verschönern. Rempel, "Octagon" und "Semor" haben bereits vorgearbeitet und der Spruch "Wir klären seit 1914" ist bereits erkennbar. Alle drei Aktionen wurden in enger Zusammenarbeit mit Kulturamtsleiter Dominique Müller-Grote geplant. Die Verschönerung der Unterführung geht auf Anträge zurück, die mehrfach von den Ratsmitgliedern Martin Schenkelberg und Peter Ehrenberg gestellt wurden. Bisher ließ sich das Projekt mangels Geldes aber nicht realisieren.

Neben dem Klärwerk öffnet am Sonntag auch der Bauhof an der Löhestraße um 11 Uhr seine Pforten und bietet ebenfalls stündliche Führungen an. Die Straße zum Klärwerk wird an diesem Tag zur Einbahnstraße.

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