Spannende Mörderjagd Gisa Klönne präsentiert ihren Krimi "Nichts als Erlösung"

HENNEF · Eine heiße Sommernacht am Rhein und eine schöne Gelegenheit für Touristen, sich seitwärts in die Büsche zu schlagen, um sich der Zweisamkeit hinzugeben. Die Lust kann einem allerdings vergehen, wenn man dabei eine Leiche findet, der das Gesicht weggeschossen wurde. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt kommt Hauptkommissarin Judith Krieger auf ihrer Joggingtour dort vorbei. Schnell hat sie zusammen mit ihrem Kollegen Manni Korzilius das Mordopfer identifiziert, aber das wirft weitere Fragen auf.

 Eine Pistole als Kettenanhänger hat Autorin Gisa Klönne immer bei den Lesungen dabei.

Eine Pistole als Kettenanhänger hat Autorin Gisa Klönne immer bei den Lesungen dabei.

Foto: Ingo Eisner

Spannende Unterhaltung bot jetzt die Lesung der Bestseller-Autorin Gisa Klönne, die in der Meys Fabrik auf Einladung der Hennefer Stadtbibliothek ihren Kriminalroman "Nichts als Erlösung" präsentierte. Außerdem kredenzte sie noch Auszüge aus ihrem neuen Roman "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks". Der Fokus lag allerdings auf dem mittlerweile fünften Fall von Judith Krieger.

Klönne, die für Krimilesungen mit einer Pistole als Kettenanhänger immer den passenden Schmuck trägt, beschäftigt ihre Protagonistin Judith Krieger mit einem Fall, der in die Vergangenheit reicht. Zwar ist mit Jonas Vollenweider das Mordopfer rasch identifiziert. Vollenweider stand aber vor 20 Jahren selbst einmal unter Mordverdacht. Im Haus seiner Familie gab es deutliche Spuren eines Blutbades, aber die Leichen seiner Eltern und seiner Schwester wurden nie gefunden. Hat der Mord an Vollenweider etwas mit diesem Familiendrama zu tun?

Oder reicht der Ursprung dieser Geschichte vielleicht noch weiter zurück, bis zu einem längst geschlossenen und mittlerweile abgebrannten Kinderheim aus NS-Zeiten, das während der 60er Jahre von Vollenweiders Eltern geleitet wurde?

Eine spannende Jagd nimmt ihren Lauf, die Krieger bis auf die griechische Insel Samos führt. Der Mörder scheint ihr allerdings immer einen Schritt voraus zu sein. Krieger, die reichlich raucht, ab und an ein Kölsch zu viel trinkt, mit Rockmusik aus den 70er Jahren ihren Kollegen nervt und deren Fälle ihr regelmäßig den Schlaf rauben, hat alle Hände voll zu tun.

Wieder einmal gelang Klönne, die 1964 in Stuttgart geboren wurde, in Darmstadt aufwuchs und heute in Köln lebt, ein spannender Kriminalroman. Klönne studierte Anglistik und Politologie und arbeitete später als Journalistin. Im Jahr 2005 erschien mit "Der Wald ist Schweigen" ihr erster Krimi mit Kommissarin Judith Krieger, der sofort ein großer Erfolg wurde und Klönne ermöglichte, von ihrer Arbeit als Autorin leben zu können. "Ich hatte mir vorgenommen, dass an meinem 40. Geburtstag mein erstes Buch fertig ist. Drei Tage vorher hatte ich es geschafft", erinnert sich Klönne.

Vier weitere Krimis folgten. 2009 erhielt sie für "Nacht ohne Schatten" den Friedrich-Glauser-Preis. Im Februar 2012 wendete sich Klönne vorübergehend einem anderen literarischen Genre zu: Mit "Das Lied der Stare nach dem Frost" schrieb sie einen Familienroman, bei dem Teile ihrer eigenen Geschichte als Inspirationsquelle dienten. Im September erschien mit "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" ein weiterer Roman. Auszüge aus dieser Geschichte um die Atomphysikerin Frieda Telling, deren Leben nach einem Unfall ihrer Tochter Aline aus den Fugen gerät, bekam das Hennefer Publikum ebenfalls zu hören. Auch hier ist die Vergangenheit wieder Thema. "Wenn wir die Vergangenheit kennen, egal wie schlimm sie ist, können wir besser damit leben", sagte Klönne.

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