"Call a bike" Fünf Miet-Drahtesel warten am Hennefer Bahnhof

HENNEF · Radfahren boomt. Auch in Hennef. Immer wieder sieht man Menschen auf der Frankfurter Straße, die sich auf dem Drahtesel durch die Stadt bewegen. Dem trägt die Stadt Hennef zusammen mit den Troisdorfer Stadtwerken und DB-Rent Rechnung und richtete jetzt unter dem Titel "Call a bike" eine Fahrrad-Mietstation am Bahnhof ein.

 Klaus Barth (v.l.), Jürgen Opdenhoff, Klaus Pipke und Peter Blatzheim an der Mietstation.

Klaus Barth (v.l.), Jürgen Opdenhoff, Klaus Pipke und Peter Blatzheim an der Mietstation.

Foto: Ingo Eisner

Fünf Räder stehen ab sofort am Hennefer Bahnhof zur Vermietung bereit. Ein gutes Beispiel der interkommunalen Zusammenarbeit zwischen Troisdorf und Hennef sowie der Bahn ist diese neue Fahrradmietstation laut Bürgermeister Klaus Pipke. "Das Fahrrad ist das ideale Mittel, um als Besucher Hennef und seine zahlreiche Dörfer kennenzulernen und umweltfreundlich von A nach B zu kommen", sagte Pipke.

Die Räder stehen abgeschlossen an der Station direkt am Bahnhof. Wer ein Rad mieten möchte, kann per Eingabe eines Codes, der per App oder per Anruf unter einer Nummer erfragt werden kann, die auf den Rahmen der Räder steht, das Schloss öffnen. Acht Cent kostet die Anmietung pro Minute. Wer möchte, kann aber auch pauschal 48 Euro pro Jahr (Bahncardkunden 36 Euro) zahlen. "Dafür sind die ersten 30 Minuten dann frei", sagte Michael Anton, Regionalleiter bei DB-Rent. Für Berufspendler sei diese Art des Fahrradmietens besonders attraktiv. An der Möglichkeit, Räder, die in Hennef angemietet worden sind, an einer der drei Troisdorfer Stationen abgeben zu können, wird derzeit laut den Troisdorfer Stadtwerken gearbeitet.

Vorbild für die Hennefer Fahrrad-Mietstation sind die bereits vorhandenen drei Mietstationen in Troisdorf. "Der Hennefer Bürgermeister ist auf uns zugekommen", sagte Peter Blatzheim, Geschäftsführer der Troisdorfer Stadtwerke, die Sponsor der Fahrrad-Mietstationen an den Bahnhöfen in Troisdorf und Spich sowie an der Gierlichstraße sind. Bereits kurz nachdem die Mietstationen in Troisdorf eröffneten, liefen laut Blatzheim bereits erste Gespräche zwischen dem Hennefer Stadtmarketing und DB Rent.

"Zusammen kamen wir schnell überein, dass der Hennefer Bahnhof ideale Voraussetzungen für die Einrichtung einer solchen Station bietet", sagte Blatzheim. Die neu eröffnete Station in Hennef sei laut Blatzheim ein weiterer Baustein im umweltfreundlichen Troisdorfer Mobilitätskonzept "und sicher nicht der letzte". Momentan sei man auf der Suche nach weiteren Projektförderern, die sich an der Eröffnung weiterer Fahrrad-Mietstationen beteiligen. Auch in Hennef soll laut Klaus Pipke noch nicht Schluss sein. "Wir können uns eine weitere Station im Hennefer Gewerbegebiet West gut vorstellen", sagte Pipke.

Sowohl Pipke als auch Blatzheim haben die bundesweit vorhandenen Fahrradmietstationen bereits ausprobiert und zwar beide in Berlin. Pipkes Fazit: "Das war wirklich klasse, sich vom Bahnhof Friedrichstraße aus mit dem Rad durch Berlin zu bewegen", sagte der Hennefer Bürgermeister.

"Wir wollen auch den Hennefer Besuchern, Bürgern und Berufspendlern, die Möglichkeit bieten, ohne Sorge um ihr eigenes Rad die notwendige Anschlussmobilität vom Bahnhof aus zu haben", sagte der Hennefer Wirtschaftsförderer Thomas Kirstges. "Darum freuen wir uns natürlich ungemein, dass wir jetzt pünktlich zum Start in die Fahrradsaison die erste dieser Stationen in Hennef eröffnen können", fügt Kirstges hinzu.

Laut Michael Anton gibt es mehr als 8000 dieser Mietfahrräder bundesweit. Allein 850 dieser Räder stehen in Köln zur Anmietung bereit. "Dort ist man nicht auf Stationen angewiesen, sondern kann die Räder überall abstellen", sagte Michael Anton. Ein bayerischer Autohersteller gehört übrigens zu den größten Kunden. 4700 Nutzer verzeichnet Anton derzeit mit 45 000 Nutzungen des Fahrradmietservices pro Jahr. "Das alles schaffen wir mit 70 Fahrrädern."

Fahrrad-Mietstationen

Seit zehn Jahren gibt es in Deutschland Fahrrad-Mietstationen, die von den Kommunen zumeist in Kooperation mit der Deutschen Bahn und ihren Tochterunternehmen betrieben werden. Ziel ist, tägliche kurze Wege bequem, umweltfreundlich und bewegungsaktiv zurückzulegen und den Fahrraddiebstahl einzudämmen.

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