Grillmeisterschaft in Hennef Es geht nicht nur um die Wurst

HENNEF · Sommerzeit ist Grillzeit - und in Hennef am vergangenen Wochenende ganz besonders. Die 20. Deutschen Grill- und Barbecue-Meisterschaften waren in der Stadt. Für 36 Teams, aufgeteilt in Profis und Amateure, ging es um die Wurst - und mehr.

"Grilleur" im Schottenrock: Gernot Kaul aus Much bei der Arbeit.

"Grilleur" im Schottenrock: Gernot Kaul aus Much bei der Arbeit.

Foto: Ingo Eisner

Der Geruch von gegrilltem Fleisch lag bereits in der Luft, als die ersten Besucher am Sonntagmorgen zum Hennefer Schulzentrum strömten. Das rund 12 000 Quadratmeter große Areal war am Wochenende Schauplatz der 20. Deutschen Grill- und Barbecue-Meisterschaft, die von der Stadt zusammen mit der German Barbecue Association ausgerichtet wurde.

Für 36 Teams, aufgeteilt in Profis und Amateure, ging es um die Wurst - und mehr: Auch Fisch- und Wildgerichte wurden zubereitet. Beäugt von einer 130-köpfigen Jury, die am Samstag feierlich vereidigt wurde, galt es für alle, ihr Bestes zu geben. Den Sieg bei den Profis konnten sich "Die Frankengriller" aus Geldersheim sichern, bei den Amateuren hatten die "gourMonds" aus Herne die Nase vorn.

"Nachdem wir am Samstag mit schlechtem Wetter zu kämpfen hatten, wird das am Sonntag ein toller Grilltag", freute sich Bürgermeister Klaus Pipke, der zusammen mit Andreas Huberti, Präsident der German Barbecue Association und GBA-Geschäftsführer Ebbo Christ die Grillmeisterschaft eröffnete. "Wir haben hier außerordentlich gute Bedingungen vorgefunden und die Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Rhein-Sieg-Kreis funktionierte einwandfrei", sagte Huberti.

[kein Linktext vorhanden]Die Besucher hatten während der Meisterschaft die Möglichkeit, sich über die neuesten Gas- oder Holzkohlegrillmodelle zu informieren. Verlage hatten zudem Stände aufgebaut, und boten umfangreiche Literatur zum Thema Grillen feil, und natürlich gab es auf der Bühne auch Live-Musik. Im Focus standen allerdings die "Grilleure", die während des gesamten Tages alle Hände voll zu tun hatten. Ob Profis oder Amateure - überall herrschte geschäftiges Treiben, reichlich Anspannung, aber auch gute Laune.

Grillmeisterschaft in Hennef
16 Bilder

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Während die Profis im Stundentakt sechs Gänge inklusive einem vegetarischen Gang samt Beilage und Dessert zubereiten mussten, reichten bei den Amateur-Teams vier Pflicht-Gänge, und sie bekamen mehr Zeit. Wichtig ist allerdings laut Ebbo Christ, dass sich die Teams auch optisch gut präsentieren.

"Das Auge isst schließlich mit", sagte Christ. Aufgetischt wurden Bratwurstgerichte, Schweinelachs, Beef-Ribs - und zwar jeweils mit Beilagen. Das Dessert musste auch vom Grill sein. Die Profis hatten zudem die Aufgabe, ein vegetarisches Barbecue herzustellen und bekamen, im Gegensatz zu den Amateuren, am Vortag einen geheimen Warenkorb, mit dessen Inhalt ein weiterer Gang gezaubert werden musste. "Bei uns war das Lamm mit einigen Zutaten", sagte Michael Schröder, Mitglied des achtköpfigen Profi-Teams "BBQ Highlander" aus Much, das erstmalig an der Deutschen Meisterschaft teilnahm. Passend zum Namen verrichteten die Mucher Grill-Highlander, die im vergangenen Jahr die bergische Grillmeisterschaft gewonnen hatten, mit Schottenkaro-Schürzen ihre Aufgaben und zauberten aus den Zutaten des geheimen Warenkorbs ein leckeres Lamm mit Parmesankruste.

Ihre Bratwurst gab es gefüllt mit Trüffeln und Kräutern, außerdem kredenzten sie Champagnerkraut im Strudelteig und gegrillten Kartoffelstampf mit Speck und Zwiebeln. Angetrieben von klassischem 70er-Jahre-Rock, der aus der Anlage dröhnte, legten sich die "Beef Rockers" aus Hennef bei den Amateuren ins Zeug. "Wir haben uns erst vor drei Monaten gegründet, die Teilnahme macht aber riesigen Spaß", sagte Stefan Krämer, Metzger aus Westerhausen. Ihr Wildschweinwurstgericht mit gegrillter Süßkartoffel schien den Jury-Mitgliedern bei der Verkostung jedenfalls zu munden.

Vor dem Veranstaltungsgelände hatte Deutschlands größte Tierrechtsorganisation Peta einen Stand aufgebaut - als Gegenaktion. "Für uns gehören Tiere nicht auf den Grill", sagte Kjell Wistoff von Peta. Als Alternative boten die Aktivisten veganes Mett aus Reiswaffeln und veganen Käse aus Kokosöl an.

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