Neues Unterstützungsangebot für Hennefer Familien Ein wenig Entlastung im Alltag

HENNEF · Zusammen mit dem Kinderschutzbund Hennef will das Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt ein neues Projekt unter dem Titel "Familienpaten in Hennef - Wir entstressen Ihren Alltag" ins Leben rufen. Es soll Familien ein niederschwelliges Unterstützungsangebot im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements bieten.

 Kooperationsvertrag: Klaus Pipke unterzeichnete für die Stadt, Renate Hoffmann (Mitte) und Gerlinde Kummer für den Kinderschutzbund.

Kooperationsvertrag: Klaus Pipke unterzeichnete für die Stadt, Renate Hoffmann (Mitte) und Gerlinde Kummer für den Kinderschutzbund.

Foto: Paul Kieras

Bürgermeister Klaus Pipke und die Vorstandsmitglieder des Kinderschutzbundes, Renate Hoffmann, sowie Gerlinde Kummer unterschrieben dazu einen entsprechenden Kooperationsvertrag.

"Das Angebot, Eltern im Alltag kostenlos zu unterstützen und zu entlasten, ist für Hennef als jüngste Stadt im Rhein-Sieg-Kreis ein großer Gewinn. Gerade wenn familiäre und nachbarschaftliche Netzwerke fehlen, können geschulte ehrenamtliche Familienpaten für einfache alltägliche Entlastung sorgen", sagte Pipke zum Ziel des Vorhabens. Sie sollen den jeweiligen Familien als Ansprechpartner, Freund, Helfer und Vertrauensperson beistehen.

Oft seien es nur die kleinen Dinge, die zu Stress führten. Es gehe beispielsweise darum, einer allein erziehenden Mutter die Zeit für den Friseur oder für Einkäufe zu ermöglichen, während der sie ihre Kinder zukünftig gut betreut wisse. Manchmal helfe es auch schon, wenn jemand die Kinder zum Sport bringe und wieder abhole, berichteten die Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes, zu denen auch Lissy Wedding gehört.

Sie weiß aus eigener Erfahrung innerhalb des Neugeborenen-Besuchsdienstes, dass Bedarf besteht. Immer wieder werde sie von Eltern auf Hilfe angesprochen. Die Nachfrage bestätigten auch Jugendamtsleiter Jonny Hoffmann und Stellvertreterin Miriam Overath. Sie begrüßten die unbürokratische Hilfe, durch die nicht erst ein aufwendiges Verwaltungsverfahren eingeleitet werden müsse. Jetzt hoffen alle auf Familienpaten, die etwa drei Stunden in der Woche für ehrenamtliches Engagement Zeit haben.

Mitbringen sollten sie laut Wedding Empathie, Toleranz und Offenheit, aber auch Geduld. Ebenso müsse ein polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt werden. Und schließlich "führen wir mit jedem ein Vorgespräch, um ihn auf Eignung zu prüfen", zählte Wedding die Voraussetzungen auf. Mit dem notwendigen Wissen werden die Paten während eines Seminars ausgestattet, das der Kinderschutzbund abhält. Die Schulung über insgesamt 34 Stunden ist auf zwei Wochenenden sowie vier Abende verteilt. Danach ist eine weitergehende fachliche Begleitung vorgesehen. Und bei Treffen besteht die Möglichkeit zur Reflexion der ehrenamtlichen Tätigkeit.

Der Öffentlichkeit wird das Projekt am Freitag, 25. September, ab 19.30 Uhr in der Meys Fabrik, Beethovenstraße 21.

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