Rhein-Sieg-Akademie Hennef Diplomanden präsentieren ihre Abschlussarbeiten

HENNEF · In Deutschland ist Bambus-Parkett nicht erhältlich, aber die Niederländer importieren es aus Asien. Holz-Fan Lara Kremer war so begeistert von der Tatsache, dass sich aus Bambus nachhaltige und stabile Parkettböden fertigen lassen, dass die 25-jährige Henneferin eine Vermarktungsstrategie entwickelt hat, um auch den Deutschen die Vorteile von Bambus näherzubringen.

 Ideen für die Zukunft: Saskia Müller möchte eine Boatsharing-Agentur gründen.

Ideen für die Zukunft: Saskia Müller möchte eine Boatsharing-Agentur gründen.

Foto: Ingo Eisner

Die Vermarktung von Bambusparkett als "Parkett für die Ewigkeit" war Thema ihrer Abschlussarbeit an der Hennefer Rhein-Sieg-Akademie für realistische bildende Kunst und Design. Bis Samstag sind sämtliche Arbeiten der diesjährigen Diplomanden noch in der Akademie an der Wehrstraße zu sehen. Am Dienstag eröffnete Akademie-Gründer und Leiter Heinz Lingen die Ausstellung.

"Ich habe mich schon immer für Holz interessiert und erfuhr bei einem Thailand-Urlaub, wie nachhaltig Bambus ist", sagte Lara Kremer, die nach ihrem frisch bestandenen Diplom gerne in einer Werbeagentur arbeiten möchte.

Dieses Ziel verfolgt auch Rabea Willmeroth. Für ihre Diplomarbeit entwickelte die 25-jährige Königswinterin ein Konzept, um das Image einer altehrwürdigen britischen Süßigkeit namens "After Eight" etwas zu entstauben. "Ich wollte ein wenig weg vom Fünf-Uhr-Tee und dem Oma-Image, das viele mit After Eight verbinden", sagte Willmeroth.

Jugendlich, frisch, in verschiedenen Sorten und als Riegel, nicht als Schokoladen-Plättchen - das würde die Jugend laut Willmeroth eher ansprechen. Alles würde sich mit ihrem Konzept allerdings nicht ändern. After Eight bleibt auch bei ihrer Vermarktungsstrategie eine Süßigkeit, die aus Schokolade und Pfefferminz besteht.

Saskia Müller ist leidenschaftliche Seglerin. "Mein Vater hat seit vielen Jahren ein Segelboot, das in den Niederlanden vor Anker liegt", erzählt die 25-jährige, aus Königswinter stammende Diplomandin. Er teile sich das Boot zwar mit Freunden, dennoch sei die Nutzung insgesamt zu gering.

Die Idee zu ihrer Diplomarbeit, eine fiktive Boatsharing-Agentur (Boote zum "Teilen") namens "Gaffelsail" für niederländische Boote zu gründen, ist nicht komplett neu, aber sehr ansprechend und geschmackvoll umgesetzt.

Beim Aufbau ihres beeindruckenden Standes, der mit einem riesigen Segel überdacht ist und mit Accessoires wie holländischen Holzschuhen, einem Anker und ein paar Rudern ein maritimes Flair entfaltet, half der Vater der Diplomandin. "Ohne ihn hätte ich das alles nicht so schön hinbekommen", sagte Müller.

Ob ökologische Toastbrote, ein anspruchsvolles Lifestyle-Magazin oder ein mobiles Foto-Studio für Haustiere - der Kreativität der Diplomanden bei der Entwicklung von Produkten und Vermarktungsstrategien waren wieder einmal keine Grenzen gesetzt. Am Samstag erhalten die erfolgreichen Absolventen in der Hennefer Meys Fabrik aus den Händen von Heinz Lingen bei einer Abschlussfeier, die um 10 Uhr startet, ihre Diplome.

Für musikalische Unterhaltung sorgen dabei am Samstag die Violinistin Sophie Moser und die Pianistin Katja Huhn. Zudem gibt es in der Akademie, Wehrstraße 105, ab 13 Uhr einen Tag der offenen Tür mit zahlreichen Ausstellungen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort