Giftige Dämpfe Brom-Unfall im Hennefer Gymnasium

HENNEF · Ein Zwischenfall mit der giftigen und stark ätzenden Chemikalie Brom hat am Dienstag am Städtischen Gymnasium in Hennef zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei geführt.

 Der Einsatz am Hennefer Gymnasium ist nur mit Schutzanzügen zu bewältigen.

Der Einsatz am Hennefer Gymnasium ist nur mit Schutzanzügen zu bewältigen.

Foto: Axel Vogel

Wegen eines Chemieunfalls im naturwissenschaftlichen Seitentrakt des Hennefer Gymnasiums musste die Feuerwehr am Dienstag mit einem Großaufgebot anrücken: Anlass war ein zur Hälfte mit der flüssigem Brom gefülltes 500 Milliliter-Glas, das aus unbekannten Gründen ausgelaufen war, erklärte Hennefs Stadtsprecher Dominique Müller-Grote.

Brom ist eine intensiv riechende chemische Substanz, die laut Feuerwehr stark giftig und ätzend ist. Zwei Chemielehrer waren mit dem Brom in Kontakt gekommen, und mussten nach Aussage von Feuerwehrsprecher Thomas Vitiello ins Krankenhaus gebracht werden.

Wie es genau zu dem Unfall kommen konnte, ist noch nicht ganz klar. Schauplatz war am Dienstag gegen 11.25 Uhr der Chemietrakt im zweiten Obergeschoss des Anbaus gewesen. Wie Stadtsprecher Müller-Grote weiter sagte, sei das Bromfläschchen den beiden Chemielehrern beim Öffnen eines Schrankes förmlich entgegen gefallen.

Bei dem Behälter handelt es sich laut Feuerwehrsprecher Vitiello um eine Glasflasche, die noch von einem zusätzlichen Kunststoffmantel umschlossen gewesen sei. Da der Verschluss der Kunststoffummantelung aber nicht richtig zu gewesen und die Flasche innen kaputt gegangen sei, habe das Brom auslaufen können.

[kein Linktext vorhanden]Um die Chemikalie zu bergen, legten einige Feuerwehrleute spezielle Schutzanzüge an. Zudem bekam die Hennefer Wehrmänner Verstärkung durch eine Messeinheit aus Siegburg, die vor allem die Belastung im zweiten Obergeschoss unter die Lupe nahm.

Brom-Unfall in Hennef
14 Bilder

Brom-Unfall in Hennef

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Nachdem das defekte Fläschchen in einem speziellen, luftdicht verschlossenen Bergungsbehälter verstaut war, machte der Feuerwehr noch das Aufnehmen der im Schrank ausgelaufenen Flüssigkeitsreste Probleme: „Die wurden mit einem chemischen Bindemittel aufgenommen“, erklärte Vitiello.

Glück hatten die beiden verletzten Lehrer, dass zufällig ein Notarzt im Haus war. Der hielte gerade in einem Trakt der Schule eine Informationsveranstaltung, sagte der Feuerwehrsprecher. Außer den beiden Lehrern, wurde aber niemand verletzt. Auch weil die Schulleitung den Seitentrakt sofort räumen ließ. Etwa 200 Schüler waren betroffen. Im übrigen Teil der Schule, ging der Unterricht normal weiter.

„Ein Gutachter wird nun bis Freitag prüfen, ob die Schule die Räume im zweiten Geschoss wieder benutzen kann“, ergänzte der Stadtsprecher. Gefragt, ob ein solch gefährlicher Stoff in einer Schule wirklich gebraucht wird, sagte Dominique Müller-Große: „Ja, aber nur in der Sekundarstufe II. für organische Chemie.“ Müller-Grote betonte in dem Zusammenhang, da nur kleinere Mengen an Brom auslaufen konnten, habe für das nähere Umfeld der Schule keine Gefahr bestanden.

Brom - ätzend und giftig:
Elementares Brom ist sehr giftig und stark ätzend, Hautkontakt führt zu schwer heilenden Verätzungen. Inhalierte Bromdämpfe führen zu Atemnot, Lungenentzündung und Lungenödem.

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