Mördersuche im Hennefer Umland Auf den Spuren des "Siegsteig-Killers"

HENNEF · Seine Bücher haben die Titel "Todeshauch" oder "Todesstille". Eine seiner Hauptfiguren trägt den Namen Oliver Hell - der Kriminalkommissar ist mit so vielen schrecklichen Dingen konfrontiert, dass er dabei immer wieder seine ganz persönliche Hölle durchlebt.

 Ausblick ins "mörderische" Siegtal: Michael Wagner verlegt seine Krimis gern in seine Heimatregion. Auch Stadt Blankenberg kommt natürlich vor.

Ausblick ins "mörderische" Siegtal: Michael Wagner verlegt seine Krimis gern in seine Heimatregion. Auch Stadt Blankenberg kommt natürlich vor.

Foto: Ingo Eisner

Der Hennefer Michael Wagner hat bereits sieben Oliver-Hell-Krimis geschrieben, bei denen der schrullige Ermittler und sein junges Team, darunter Sebastian Klauk, immer wieder an komplizierten Mordfällen zu knacken haben, und gern schickt er Hell und Co. im Umland auf Mördersuche.

In "Todesstille" jagen sie beispielsweise den sogenannten "Siegsteig-Killer". Diesen Namen gibt dem Täter in Wagners Buch, das auch in Blankenberg und Süchterscheid spielt, die Presse - weil der Serienmörder, der drei Frauen und dann seine Ehefrau ermordet, immer wieder auf dem Wanderweg "Natursteig-Sieg" zuschlägt. "Er lässt die Morde wie Selbstmorde aussehen", sagt Wagner.

Das Lokalkolorit macht den Reiz der Krimis aus. "In Blankenberg schaut beispielsweise Ermittler Sebastian Klauk auf das Siegtal hinunter und überlegt, wo der Siegsteig-Killer als nächstes zuschlagen könnte", erzählt Wagner. Zwar stammt der 1960 geborene Autor, der Kunst und Philosophie studierte, ursprünglich aus Siegen, er lebt aber seit vielen Jahren in Hennef.

Er arbeitet hauptberuflich als Rezeptionist in Sankt Augustin bei der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), hat aber immer seiner Kreativität freien Lauf gelassen. "Ich habe bereits in meiner Jugend gemalt", sagt Wagner.

Reale Fälle und das Lokalkolorit als Grundlage

Mittlerweile hat der 55-Jährige mehrfach seine Bilder und Installationen bei Ausstellungen gezeigt und ist Mitglied der Hennefer Gruppe "Kunstraum 5". Vor einigen Jahren zog es ihn dann zur Schriftstellerei. In seinen Krimis verarbeitet der sympathische Autor, der trotz seiner oft morbiden Geschichten eigentlich ein sonniges Gemüt hat, auch immer wieder kontroverse Themen.

Bereits in seinem ersten Buch "Noras Tod" verarbeitete er einen realen Fall aus den 90er Jahren, bei dem ein Mädchen von einem französischen Campingplatz spurlos verschwand und später ermordet aufgefunden wurde.

Sein erster Oliver-Hell-Krimi setzte sich mit dem Thema Tierschutz auseinander. Derzeit schreibt Wagner einen neuen Krimi und das inzwischen zweite Buch um die Gerichtsmedizinerin Carola Pütz, das unter dem Titel "Kaltes Paradies" Ende des Jahres erscheinen soll.

"Carola Pütz ist eine Figur aus meinem zweiten Oliver-Hell-Krimi 'Der Mann aus Baku'. Ich fand die Figur dieser Frau so faszinierend, dass ich begann, eine eigene Krimi-Serie über sie zu schreiben", berichtet Wagner.

Mit "Verlorene Seelen" startete er diese Reihe über die Frau, die sich gerne in die Ermittlungsarbeit der Polizei einmischt. Gemeinsam mit dem Journalisten Reto Winterhalter wird Pütz im zweiten Band der Serie mit dem Titel "Kaltes Paradies" ungeklärten Todesfällen im Obdachlosen-Milieu Mallorcas nachgehen. "Mehr verrate ich aber noch nicht", so Wagner.

Michael Wagner liest aus seinem aktuellen Oliver-Hell-Krimi "Todeshauch" am Samstag, 31. Oktober, ab 17 Uhr in den Räumen der Hennefer Ateliergemeinschaft "Kunstraum 5" an der Gartenstraße.

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