Angeklagter wünscht sich Haftstrafe Vielfach Vorbestrafter aus Eitorf muss drei Monate hinter Gitter

SIEGBURG · Am Amtsgericht Siegburg ist ein Eitorfer wegen wiederholten Schwarzfahrens zu drei Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden: Dort will sich der Mann stabilisieren.

Der 27-Jährige war bereits im März wegen Erschleichen von Leistungen in zwölf Fällen zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Insgesamt 13 Mal ist er vorbestraft, auch wegen Diebstahls und wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.

Auf dem Weg von Eitorf nach Bonn zu einem Substitutionsprogramm für Drogenabhängige ist er im März erneut ohne Fahrticket Bahn gefahren. Sein Bewährungshelfer bestätigte, dass der Angeklagte nach der letzten Verurteilung zwei Monatstickets gekauft habe.

Für die folgenden Monate habe das Geld jedoch nicht gereicht, erklärte der arbeitslose Angeklagte vor Gericht. Der Tod seiner Mutter habe seine finanzielle Lage noch verschlechtert.

Am liebsten wäre ihm eine Haftstrafe ohne Bewährung, ließ er durch seinen Anwalt verkünden. Dadurch erhoffe er sich eine Stabilisierung. "Wir sind natürlich kein Wunschkonzert", entgegnete der Richter. "Ich würde mich auch lieber für eine Geldstrafe einsetzen, aber bei den vielen offenen Verfahren wird es auf eine Haftstrafe hinauslaufen", sagte der Verteidiger.

Darauf bezog sich der Richter in seinem Urteilspruch. "Sie sind Wiederholungstäter und irgendwann gibt es keine Bewährung mehr", begründete er die Haftstrafe und ergänzte, dass dem Angeklagten zu wünschen sei, dass er eine Zukunftsperspektive bekomme.

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