Bürgermeisterwahl in Eitorf Storch und Finke in der Stichwahl

EITORF · Eitorfs liberaler Bürgermeister und sein CDU-Herausforderer liegen bei der Oberbürgermeisterwahl in Eitorf fast gleichauf. Storch (FDP) kommt auf 37,37 Prozent der Stimmen, 35,63 Prozent der Wähler stimmten für Finke.

 Rüdiger Storch mit Frau Dorothea am Sonntagabend im Rathaus.

Rüdiger Storch mit Frau Dorothea am Sonntagabend im Rathaus.

Foto: Ingo Eisner

Vor sechs Jahren fuhr er ein überragendes Ergebnis ein, nun muss er um sein Amt zittern. Als Eitorfs Bürgermeister Rüdiger Storch (FDP) am Sonntag gegen 18.30 Uhr zusammen mit Ehefrau Dorothea den Sitzungssaal im Rathaus betrat, schien er abgeklärt. "Ich habe genau dieses Ergebnis erwartet und wusste, dass es eine Stichwahl geben wird. Und ich habe auch gewusst, gegen wen ich in zwei Wochen antreten werde", sagte Storch mit Blick auf den Christdemokraten Julian Finke.

Ein Unterschied von nur 132 Stimmen

37,37 Prozent (2825 Stimmen) der gültigen Wählerstimmen konnte Storch (FDP) auf sich vereinen, Finke kam auf 35,63 Prozent (2693 Stimmen). Damit lag Storch nur 132 Stimmen vor dem CDU-Mann. "Ich habe während des Wahlkampfes eine deutliche Wechselstimmung bei den Eitorfern wahrgenommen", sagte Finke. "Das Ergebnis, mit dem ich sehr zufrieden bin, spiegelt genau das wider, denn der Amtsinhaber hat gegenüber der letzten Wahl 2009 deutlich an Stimmen verloren.", sagte Finke. Damals kam Storch - gegen Karl-Heinz Sterzenbach - auf stattliche 71 Prozent. Der Liberale ist inzwischen seit elf Jahren im Amt.

So wurde das Ergebnis um zwei Wochen vertagt. Wer ins Rathaus einzieht, wird in Eitorf nun ausgerechnet am Kirmessonntag entschieden. "Ich werde während der nächsten zwei Wochen weiterhin Hausbesuche machen", kündigte Finke an. "Für den Kirmessonntag hat sich mein Wahlkampfteam noch eine Überraschung einfallen lassen. Mehr verrate ich aber noch nicht."

Wahlbeteiligung von 49,49 Prozent

15 355 Wahlberechtigte waren in der Siegtal-Gemeinde aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Bei einer Wahlbeteiligung von 49,49 Prozent (7599 Wähler) hatte sich aber nur knapp die Hälfte auf den Weg in die Wahllokale gemacht. Die Ergebnisse der 19 Stimmbezirke und der gut 2 500 Briefwähler lag so bereits nach eineinhalb Stunden vor.

Kaum eine Chance hatten die übrigen drei Kandidaten. Michael Fuchs (SPD) sowie Peter Welteroth und Engelbert Krips (beide parteilos) zeigten sich vom Wahlausgang enttäuscht. "Diese Wahl halte ich für sehr wichtig. Dafür fand ich allerdings die Wahlbeteiligung etwas schwach", sagte Fuchs. Lediglich 14,78 Prozent der Stimmen (1117 Stimmen) konnte der Sozialdemokrat holen. "Ich hatte zumindest für mich ein Ergebnis erwartet, dass über 20 Prozent liegt", so Fuchs weiter. "Der Wahlkampf war super und der Wechselwille war da. Mein Ziel war natürlich eine Stichwahl gegen den Amtsinhaber. Warum wir das nicht geschafft haben, müssen wir jetzt analysieren."

Auch Engelbert Krips machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. "Mein Wahlkampf war engagiert. Ich bin schon sehr enttäuscht" sagte Krips, der als parteiloser Kandidat 6,59 Prozent (498 Stimmen) der Stimmen bekam. Den ebenfalls parteilosen Peter Welteroth wählten 5,64 Prozent (426 Stimmen) der wahlberechtigten Eitorfer. Welteroth war zwar ebenfalls nicht zufrieden, zieht aber insgesamt eine positive Bilanz. "Der Wahlkampf war eine gute und lehrreiche Zeit, die ich keinesfalls bereue."

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