Prozess um vergiftetes Brötchen Sohn bestreitet Beteiligung an Mordanschlag

EITORF/BONN · Der Prozess vor dem Bonner Landgericht um einen Mordanschlag mit einem vergifteten Mettbrötchen in Eitorf wird in wenigen Wochen ein zweites Mal beginnen. Wie Gerichtssprecher Philipp Prietze mitteilte, werden sich ab dem 27. Januar der Sohn des 76-jährigen Opfers und dessen Lebensgefährtin wegen versuchten Mordes der Schwurgerichtskammer stellen müssen.

Wie berichtet, stand zunächst nur die 53 Jahre alte Freundin des Sohnes vor Gericht. Im Prozess belastete sie dann jedoch den 49-Jährigen aus Hennef schwer. Daraufhin wurde dieser Ende November vor dem Gerichtsgebäude festgenommen, als er gerade auf dem Weg in den Zeugenstand war.

Die Staatsanwaltschaft war zunächst davon ausgegangen, dass die vorbestrafte 53-Jährige alleine für die Tat am 24. März des vergangenen Jahres verantwortlich war. Nun glauben die Ermittler jedoch beweisen zu können, dass der Sohn, der als Betreuer seiner demenzkranken Mutter eingesetzt war, mit seiner Freundin gemeinsame Sache machte.

Von November 2012 an soll das Paar 14 500 Euro aus dem Vermögen der bei einer Pflegerin lebenden 76-Jährigen veruntreut haben. Da der 49-Jährige anscheinend befürchten musste, als Betreuer abgesetzt zu werden, wurde laut Anklage der Mordplan geschmiedet. Der Tod der Mutter sollte unter anderem verhindern, dass die Untreuetaten ans Licht kommen.

Mit einem Tablett voller geschmierter Brötchen fuhren die Angeklagten nach Eitorf, so Prietze. Dort soll die 53-Jährige die Seniorin mit einem Mettbrötchen gefüttert haben, in dem mehrere Tabletten steckten. Das Opfer fiel jedoch lediglich in einen Dämmerzustand, aus dem es wieder erwachte. Nach seiner Festnahme soll der Sohn allerdings jegliche Verstrickung in das Mordkomplott abgestritten haben. Angeblich kann er sich nicht erklären, warum die 53-Jährige ihn nun belastet.

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