Eitorfer Klinik Landrat Kühn appelliert an Kassen

EITORF · Die Verhandlungen des wirtschaftlich angeschlagenen Sankt-Franziskus-Krankenhauses in Eitorf mit den Krankenkassen über Sicherstellungszuschläge ziehen sich nach Aussagen des Rhein-Sieg-Kreises in die Länge.

Landrat Frithjof Kühn appellierte an die Kassen, "möglichst rasch zu einem Ergebnis zu kommen". In einem Gespräch informierten der geschäftsführende Gesellschafter der Klinik, Armin Wurth, und Jochen Jungbluth als Vertreter der Deutschen KlinikUnion (DKU) Kühn und Kreisgesundheitsdezernent Hermann Allroggen über die aktuelle Situation in Eitorf.

Das Krankenhaus sei, was die medizinischen Leistungen betrifft, sehr gut strukturiert und verfüge insbesondere im Bereich der Chirurgie mit den Bereichen Unfall/Orthopädie und der Bauchchirurgie über Spezialgebiete mit hervorragenden Ärzten, teilte die Kreisverwaltung mit.

Bezüglich der Gynäkologie und der Geburtshilfestation zeichne sich eine Wiedereröffnung zum 1. Juli mit zwei Belegärzten ab. Der Troisdorfer Gynäkologe Michael Halbfas, der sich ebenfalls als Belegarzt beworben hatte, hat seine Bewerbung allerdings inzwischen zurückgezogen und die Kommunikationsstruktur des Krankenhausträgers kritisiert.

Kühn hob nochmals hervor, wie wichtig es sei, dass die Bezirksregierung und das Land kürzlich festgestellt hatten, dass das Eitorfer Krankenhaus für die Grundversorgung im ländlichen Bereich notwendig sei. Diese Beurteilung ist die Voraussetzung dafür, dass die Klinik mit den Krankenkassen über Sicherstellungszuschläge verhandeln kann.

Diese Zuschläge würden es dem Krankenhausträger, der DKU, ermöglichen, mit den Kassen erhöhte Gebühren abzurechnen und so die geringe Anzahl an Patienten auszugleichen. Denn die ist nach Auffassung der Geschäftsführung, der sich auch Landrat und Gesundheitsdezernent anschließen, das Hauptproblem in Eitorf: Das Krankenhaus sei nicht ausreichend belegt.

Ein "dringender Appell" gehe daher an die Bürger, das Krankenhaus Eitorf anzunehmen. Dieser Appell, so Hermann Allroggen, gelte nicht nur für die Eitorfer, sondern "für die gesamte Region". Letztlich, fügte Landrat Kühn hinzu, entschieden die Bürger selbst, "ob sie in Eitorf eine ortsnahe Versorgung durch ein qualifiziertes Krankenhaus behalten".

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