Die Eitorfer haben die Wahl Fünf Kandidaten möchten Bürgermeister werden

EITORF · Am Sonntag haben die Eitorfer die Qual der Wahl, denn dann wird der Bürgermeister gewählt. Rund 14 000 Bürger sind dazu aufgerufen. Mit Amtsinhaber Rüdiger Storch (FDP) und seinen Herausforderern Julian Finke (CDU), Michael Fuchs (SPD) und den parteilosen Engelbert Krips und Peter Welteroth stehen insgesamt fünf Kandidaten auf dem Wahlzettel.

 Geschlossene Bahnschranken sind ein Problem in Eitorf. Der mögliche Ausbau der Siegstrecke war denn auch ein großes Wahlkampfthema in den vergangenen Wochen.

Geschlossene Bahnschranken sind ein Problem in Eitorf. Der mögliche Ausbau der Siegstrecke war denn auch ein großes Wahlkampfthema in den vergangenen Wochen.

Foto: Ingo Eisner

Es handelt sich um die einzige Bürgermeisterwahl im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Die meisten Amtsinhaber hatten sich entschieden, die Bürgermeisterwahl gleichzeitig mit der Kommunalwahl im Mai 2014 stattfinden zu lassen.

Keiner der fünf Kandidaten will in Eitorf eine Prognose wagen: "Ich kann das ganz schwer einschätzen und bekomme ganz unterschiedliche Rückmeldungen", sagt der Liberale Rüdiger Storch, der mittlerweile nach 2004 und 2009 zum dritten Mal für das Amt des Eitorfer Bürgermeisters kandidiert. 2004 war der 1959 in Neuss geborene, promovierte Naturwissenschaftler definitiv ein Überraschungssieger.

2009 wurde er im Amt bestätigt, nachdem die FDP in Eitorf mit 41 Prozent ein Rekordergebnis einfahren konnte und er sich gegen seinen damaligen Herausforderer Karl-Heinz Sterzenbach mit 71 Prozent der Stimmen klar durchsetzen konnte. Bei der Kommunalwahl 2014 wurden diese Ergebnisse allerdings relativiert. Die Eitorfer Liberalen konnten nur noch 18,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, während vor allem die CDU mit 35,1 Prozent einiges an Boden gutmachte.

Als größten Erfolg seiner bisherigen beiden Amtszeiten sieht Storch die Erhaltung des Eitorfer Krankenhauses. "Das stand kurz vor dem Aus und ich bin froh, dass ich zum dauerhaften Erhalt der Klinik etwas beitragen konnte", sagte Storch. Zu den Zukunftsplänen gehöre die Sanierung des Hermann-Weber-Bades, der Bau der Unterführung an der Brückenstraße, der Ausbau des Theater am Parks zu einem Kulturzentrum und die Stärkung des Einzelhandels im Eitorfer Zentrum. Auf das Ergebnis am Wahltag sei er sehr gespannt.

Für die CDU wird der 33-jährige Reserveoffizier, zweifache Familienvater und Unternehmensberater Julian Finke gegen Storch antreten. Als Ziel habe er sich gesetzt, die Kommune aus dem Haushaltssicherungskonzept zu holen, die Verwaltung zu einem bürgernahen Dienstleister zu entwickeln und stärker mit Bürgern, Unternehmern, Handel und Vereinen in Dialog zu treten. "Es ist allerdings schwierig, einen Amtsinhaber zu verdrängen", sagt Finke, der bei 2200 Hausbesuchen um Unterstützung geworben hat. "Ich habe ein durchaus positives Feedback bekommen.

Wie groß meine Chancen sind, weiß ich allerdings nicht", sagte Finke. Michael Fuchs, 47 Jahre alt, selbstständiger Unternehmer im Garten- und Landschaftsbau und Ratsmitglied, wirft für die SPD den Hut in den Ring. "Soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Integration, Inklusion und Toleranz sind für mich unverzichtbare Bestandteile meiner Politik", sagt Fuchs und sieht neben einer soliden Haushaltsführung die Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen und die Entwicklung beruflicher Perspektiven für Jugendliche als eine seiner Kernaufgaben, wenn er gewählt wird. "Ich halte eine Stichwahl für wahrscheinlich und hoffe, dass ein Wahlsieg möglich ist", sagt Fuchs.

Mit Engelbert Krips und Peter Welteroth bewerben sich zudem zwei parteilose Kandidaten um das Bürgermeisteramt. Krips, 1952 in Eitorf geboren und Inhaber einer Werbeagentur, will die Ansiedlung von jungen Familien und neuen Betrieben fördern, die Verkehrsprobleme lösen und das Rathaus bürgerfreundlicher machen. Seine Chancen stehen nach eigenem Bekunden "Fifty-Fifty". Neben Krips ist mit Peter Welteroth ein weiterer parteiloser Kandidat im Rennen. Ehrlichkeit, Transparenz, Bürgernähe und ein inklusives, barrierefreies Eitorf hat sich der 46-jährige diplomierte Sozialpädagoge auf die Fahnen geschrieben. Wie groß seine Aussichten am Sonntag bei der Wahl sind, kann er allerdings nicht einschätzen.

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