Kölner Kammerchor Constant Konzert zur Passionszeit in Walberberg

BORNHEIM-WALBERBERG · Ganz den Kompositionen von und um Josef Rheinberger (1839-1901) hatte der Kölner Kammerchor Constant an der Antoniterkirche sein Passionskonzert in der Pfarrkirche Sankt Walburga in Walberberg gewidmet.

 Kraftvoll und mit großer Stimmgewalt gestaltete der Kammerchor Constant seinen Auftritt.

Kraftvoll und mit großer Stimmgewalt gestaltete der Kammerchor Constant seinen Auftritt.

Foto: Kohls

Rheinberger, dessen 175. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, widmete sich mit Hingabe seiner Arbeit als Komponist, aber auch als Lehrer. Während er viele Musiker seiner Generation, unter anderen Humperdinck, Furtwängler und Chadwick prägte, galten seine Kompositionen eher als konservativ und neuen Entwicklungen nicht aufgeschlossen genug. "Erschütternd und rührend" beschrieb Rheinbergers Frau Fanny dagegen den "Passionsgesang zur Feier der Charwoche op. 46", den Constant in den Mittelpunkt des gut einstündigen Konzertes gestellt hatte.

Begleitet von Marc Jaquet an der Orgel gelang es den Sängerinnen und Sängern unter der präzisen Leitung von Harald Jers in einem großen Spannungsbogen, die Leidensgeschichte Jesu darzustellen. Von kraftvollen Rufen nach Erlösung und Bitten um Mut über gramvolle Seufzer zu Schmerz und Leiden bis hin zum erlösenden Ende berührte das Thema die aufmerksamen Zuhörer in der gut besetzten Kirche.

Mit Werken von Brahms, Lachner, Chadwick, Cornelius und Reger, lupenreiner Intonation, kraftvoller Dynamik und großer Stimmgewalt vorgetragen, umrahmte der 2006 gegründete Chor diese ergreifende Komposition. Dabei experimentierte er mit unterschiedlichen Aufstellungen, um neue Klangfarben in der nicht einfachen Akustik des Kirchenraumes zu erzeugen.

Mal konventionell nach Stimmen geordnet, mal gemischt oder im großen Kreis im Kirchenraum verteilt boten die Sängerinnen und Sänger so interessante Hörerlebnisse. Während Alt-, Tenor- und Bassstimmen dabei mit großer Wärme agierten, vermisste man bei den Sopranstimmen an manchen Stellen einen leichteren Glockenklang, so wie er beim letzten Chorstück, dem Abendlied von Rheinberger, zeitweise aufblitzte.

Marc Jaquet ergänzte das reizvolle Programm mit ansprechender Registrierung bei Rheinbergers Orgelsonate Nr. 4 in a-moll op. 98. Ein hervorragend ausgearbeitetes Programmheft sorgte vor allem für mehr Textverständlichkeit, denn die ließ doch manche Wünsche offen. Herzlicher Applaus war der Lohn.

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