Bornheimer Europaschule Wo Punks auf Hip-Hopper treffen

BORNHEIM · Die Schau "Der (z)weite Blick" in der Bornheimer Europaschule widmet sich dem Thema Jugendkultur. Dabei geht es vor allem um Vorurteile, Diskriminierungen und Benachteiligungen.

 Informativ: Die Ausstellung in der Oase der Europaschule.

Informativ: Die Ausstellung in der Oase der Europaschule.

Foto: Roland Kohls

Vor 30 Jahren galt die schwarz-weiße Kufiya, durch den Nahostkonflikt in Palästina auch als "Palästinensertuch" oder PLO-Tuch bekannt geworden, als Symbol einer politisch linken Gesinnung. Heute wird es von "Autonomen Nationalisten", jugendlichen Nazis, getragen.

Von Vorurteilen, deren Diskriminierungsformen und Strömungen innerhalb jugendlicher Subkulturen handelt die Ausstellung "Der (z)weite Blick" in der Europaschule Bornheim, die von Sozialdezernent Markus Schnapka eröffnet wurde und noch bis Mittwoch zu sehen ist.

Mit dabei waren auch die Initiatorinnen der Ausstellung, Heike Zerfowski, didaktische Leiterin der Europaschule, Friederike Schneider vom Jugendamt der Stadt Bornheim sowie Andreas Kreutzer als stellvertretender Schulleiter. Ob Frauenfeindlichkeit in der Hip-Hop-Szene, Homophobie im Fußball, Antisemitismus, Techno, Heavy Metal, Punks, Gothic oder Emo - die Vielfalt an jugendlichen Subkulturen, die sich in Musik, Sprache oder Kleidung zeigt, ist breit gefächert. Und oft sind mit den einzelnen Stilrichtungen Vorurteile verbunden, die manchmal sogar in den normalen Sprachgebrauch übergegangen sind.

So wie zum Beispiel bei stereotypen Vorurteilen wie "Alle Zigeuner sind kriminell". "Die Ausstellung soll Anregungen geben, über Dinge nachzudenken und die eigene Sichtweise zu hinterfragen", sagte Heike Zerfowski. Deshalb heißt die Schau auch der "(z)weite Blick". Gemeint ist damit ein genaueres, zweites Hinschauen und ein weiter gefasster Blick in eine Szene. Konzipiert hat die Ausstellung das Archiv der Jugendkulturen Berlin.

"Zunächst fand ich alles zu textlastig, musste dieses Vorurteil aber revidieren", so Sozialdezernent Schnapka. "Ziel ist es, den Blick für die verschiedenen Diskriminierungen und Benachteiligungen zu schärfen und für diese Problematik zu sensibilisieren."

Die Ausstellung kann noch bis Mittwoch, 12. November, in der Oase der Europaschule, Goethestraße 1, besucht werden. Besonders angesprochen sind alle Schulklassen und Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet. Anmeldungen nimmt Heike Zerfowski unter heike.zerfowski@europaschule-bornheim.de oder Tel. 02222/94170 entgegen.

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