Sommercamp in Bornheim "Wir sind uns alle ähnlich"

BORNHEIM-WALBERBERG · Auf Englisch, Französisch und manchmal auch einfach mit Händen und Füßen verständigen sich die Teilnehmer des internationalen Sommercamps in der Jugendakademie Walberberg. Noch bis Dienstag sind rund 40 junge Leute aus Frankreich, Polen, Irland, Bosnien-Herzegowina und aus der weiteren Region in der Jugendbildungsstätte zu Gast.

 Die Welt ist bunt im Camp: Im Kunst-Workshop haben die Teilnehmer Spaß mit Pinsel und Farben.

Die Welt ist bunt im Camp: Im Kunst-Workshop haben die Teilnehmer Spaß mit Pinsel und Farben.

Foto: Antje Jagodzinski

Dabei geht es auch um das Thema Europa. "Ewige Festung oder offener Spielplatz für alle?" lautete eine der Fragen, mit der sich die 15- bis 22-Jährigen mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingsthematik beschäftigten.

Gitarrenmusik und bosnischer Gesang klingen aus einem der Räume, nur wenige Schritte weiter auf der Wiese fliegen Diabolos und Jonglierbälle durch die Luft, im nächsten Raum sind lauter bunt bemalte Gesichter zu erblicken, und in einem der Gänge gibt ein Teilnehmer vor laufender Kamera gerade ein Interview. In vier verschiedenen Workshops - Musik, Zirkus, Kunst sowie Zeitung und Blog - können die Teilnehmer kreativ werden.

"Die interkulturelle Begegnung steht im Vordergrund", sagt Sozialpädagoge Andreas Kern (37), der bei der Jugendakademie für internationale Projekte zuständig ist. "Es ist gut, dass Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und Nationalitäten zusammenkommen und miteinander und voneinander lernen." Für manche der Teilnehmer sei es das erste Mal, dass sie ihr Land oder sogar ihre Stadt verlassen.

Die Jugendlichen aus den Partnerländern sind samt Gruppenleitern nach Walberberg gereist. Der Kontakt kommt über Jugendhilfeeinrichtungen zustande, mit denen die Jugendakademie dort zusammenarbeitet. Insofern gehe es auch um die Kooperation auf Partnerebene und den Austausch der Gruppenleiter untereinander, erklärt Kern. Die Jugendakademie selbst wird vom Verein "Jugendakademie Walberberg" als Träger der freien Jugendhilfe betrieben.

"Wir haben verschiedene Sprachen, aber wir sehen hier, dass wir uns ähnlich sind", schildert Magda Guzy auf Englisch ihre Eindrücke. Die 16-jährige Polin hat im Kunstworkshop zu Pinsel und Farben gegriffen. Bei den kreativen Aktivitäten rücke die Sprache ohnehin in den Hintergrund, sagt Kern. Nebenbei brächten die Gruppenleiter dann das Thema Europa zur Sprache. Auch im Online-Blog zum Camp konnten sich die Jugendlichen über die Flüchtlingsthematik informieren - die interessiere besonders, da viele der Teilnehmer selbst Migrationshintergrund hätten, so Kern. Aber natürlich ging es für die jungen Europäer auch darum, den Sommer zu genießen: mit Fußball, Gesellschaftsspielen und einem Ausflug nach Köln.

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