Veraltete Anlage zwischen Sechtem und Wesseling wird abgebaut Windrad hat ausgedient

BORNHEIM-SECHTEM · Filigranarbeit in 40 Metern Höhe mussten die Monteure leisten, die am Donnerstag und Freitag das Windrad an der L 190 zwischen Sechtem und Wesseling abbauten. Im Korb eines Hubkrans montierten sie an dem 60 Meter hohen Windrad zunächst mit einem Hydraulikschrauber die Nabe und die drei Flügel ab.

Zusammengerechnet wiegt es 15 Tonnen und wurde mit Spezialbändern an einem Kran der Herseler Firma Viktor Baum befestigt. Per Funkanweisung eines Kollegen steuerte Thorsten Mahlberg den Kran und brachte die schwere Fracht sicher zu Boden. Als nächstes wurde der obere Teil des Mastes abgebaut. Das 30 Meter lange und 24 Tonnen schwere Metallstück brachten die Arbeiter ebenso sicher zu Boden. Der Abbau des unteren, ebenfalls 30 Meter langen und 47 Tonnen schweren Mastteils war fast ein Kinderspiel. Der 400-Tonnen-Baumann-Kran war selbst auf vier Lastwagen zum Einsatzort gebracht und dort aufgerichtet worden. Dies allein dauerte sechs Stunden.

Nach Auskunft von Viola Baumann von der RWE Innogy GmbH in Essen hat die Anlage ausgedient. Sie sei nach 20 Jahren im Betrieb nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik, arbeite nicht mehr effizient genug. Sie erwirtschaftete im Jahresschnitt 450 000 Kilowattstunden Strom, was dem Jahresverbrauch von etwa 130 Haushalten entspricht. Die Anlage des Herstellers Nordex verfügte über eine installierte Leistung von 600 Kilowatt und konnte nun "aus planerischen Gründen" nicht mehr ersetzt werden. RWE hat einen Fachbetrieb mit der Entsorgung beauftragt. Das Material wird recycelt. RWE baut zurzeit gemeinsam mit der Stadt Bedburg auf der Königshovener Höhe einen Windpark, in dem ein Jahresstrombedarf von 58 000 Haushalten produziert werden soll.

Auf der südlichen Seite der L 190 zwischen Sechtem und Wesseling will die Firma sechs Windräder von 150 Metern Höhe bauen. Laut Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler läuft das Genehmigungsverfahren.

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