Langfristprognosen bei WetterOnline Wie kommt das Wetter in die App?

BORNHEIM-HERSEL · "Mit den Wettervorhersagen habe ich immer so meine Probleme. Die stimmen ja doch nie." - "Ach was, die Vorhersagen sind immer korrekt, nur mit dem Datum tun sich die Meteorologen noch etwas schwer." Nach Scherzen über unzutreffende Wetterprognosen muss man nicht lange suchen. Selten kommen dabei diejenigen gut weg, die sich tagtäglich mit der Ankündigung von Sonnenschein, Regen, Gewitter oder Schnee beschäftigen.

 Lehrer Philipp Hölscher (Mitte) und Geograf Mathias Habel (2.v.r) schauen sich Radarbild und Vorhersagen auf dem Tablet an.

Lehrer Philipp Hölscher (Mitte) und Geograf Mathias Habel (2.v.r) schauen sich Radarbild und Vorhersagen auf dem Tablet an.

Foto: Sonja Weber

Wie komplex das Feld der Wettervorhersage ist, wie sie für die Darstellung am Computer oder auf dem Handy aufbereitet wird und wie das Geschäft mit dem Wetter überhaupt funktioniert: Darüber informierten sich die Teilnehmerinnen des Kurses Humanökologie der Herseler Ursulinenschule bei ihrem Besuch des Dienstleisters WetterOnline in Graurheindorf.

"Das Differenzierungsfach Humanökologie ist neu an unserer Schule und stößt auf sehr großes Interesse", berichtet Lehrer Philipp Hölscher, der mit 23 Schülerinnen der achten Klasse nicht unvorbereitet zum Firmensitz in der Nähe des Rheindorfer Hafens gekommen war.

Intensiv hatten sich die Mädchen zuvor mit den Themen Wetter und Klima beschäftigt. Eigens für das neue Fach Humanökologie wurde vom Förderverein eine Vantage Pro 2 Wetterstation im Wert von rund 1000 Euro angeschafft, die im März auf dem Dach der Schule installiert wurde und seitdem Auskunft über die aktuelle Temperatur, die Windrichtung und -geschwindigkeit oder den Luftdruck in Hersel gibt.

Wie prägt der Mensch seine Umwelt? Wie wirkt er auf das Klima ein? Welche Wetterfaktoren gibt es? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Fachs, das sich vor allem Praxisnähe auf die Fahnen geschrieben hat.

Das Forschen für Mensch und Umwelt im Fokus der Nachhaltigkeit steht im Vordergrund. Der Unterricht fußt auf einem Fächer verbindenden Konzept der Fachgruppen Erdkunde und Sozialwissenschaften, wobei in Klasse 8 der Schwerpunkt im Bereich Erdkunde und in Klasse 9 im Bereich Sozialwissenschaften/Wirtschaft gelegt wird.

Der Kontakt zu der Firma WetterOnline, die zu einem der größten meteorologischen Dienstleister in Deutschland gehört, kam über eine ehemalige Ursulinenschülerin zustande. Interessiert verfolgten die Mädchen den Vortrag von Marketing-Leiter Daniel Willms. Dabei erfuhren sie, wie sich die Firma, die als erster Internetanbieter ein Radarbild für seine Kunden zur Verfügung stellte, seit ihrer Gründung im Jahr 1996 entwickelt hat.

"Je wechselhafter, turbulenter und extremer das Wetter, desto besser fürs Geschäft", brachte es Willms auf den Punkt. Pullover oder T-Shirt? Turnschuhe oder Sandalen? Vor allem die Wahl der richtigen Kleidung bewege sie dazu, sich morgens über das aktuelle Wetter zu informieren, meinten die Mädchen. Damit dies in Zukunft noch zuverlässiger klappt, durften sich die Kursteilnehmerinnen an Tablets ausgiebig mit dem Angebot der WetterOnline-App beschäftigen. Während sich einige ihrer Mitschülerinnen auf die Suche nach der Pollenflugvorhersage machten, konnte sich die 14-jährige Laura einen Blick aufs Urlaubswetter nicht verkneifen: Sie informierte sich per Langfristprognose über die Temperaturen am Gardasee.

Doch wie entsteht überhaupt eine Wettervorhersage. Und vor allem: Wie kommt das Wetter in die App? Darüber gaben der Meteorologe Steffen Weber und der Geograf Mathias Habel Auskunft.

Zukünftig öfter mal auf die Wettervorhersage zu schauen - das nahmen sich Elis und Nina (beide 14) vor. "Vor Kurzem waren wir im Schwimmbad und sind von einem Gewitter überrascht worden", berichteten sie. Ein kurzer Blick aufs aktuelle Radarbild - und der Eintritt fürs Schwimmbad hätte gespart werden können.

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