Programm "Stadt Land Fluss" Wenn die Natur zum Konzertsaal wird

BORNHEIM-BRENIG · "Natur trifft Kultur", bringt Dieter Steinwarz, Leiter der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis, das Ziel von "Stadt Land Fluss - Tage der Rheinischen Landschaft", das der Landschaftsverband Rheinland alle zwei Jahre in einer anderen rheinischen Region ausrichtet, auf den Punkt. Der Bioland-Hof Apfelbacher beteiligt sich mit einer Lesung und Harfenmusik am Programm "Stadt Land Fluss"

 Unter freiem Himmel: Helene Schütz spielt Harfe (links), Ottilie Steinwarz liest (rechts).

Unter freiem Himmel: Helene Schütz spielt Harfe (links), Ottilie Steinwarz liest (rechts).

Foto: Axel Vogel

111 Veranstaltungen in der Region Kottenforst-Ville - Wanderungen, Lesungen, Führungen, Rad- und Bustouren - umfasst das Programm vom 22. August bis 6. September. Dazu gehörte jetzt auch eine Autorenlesung mit Harfenmusik auf dem Breniger Bioland-Hof Apfelbacher. Organisator war die Biologische Station.

Zwei Mitglieder der Literaturwerkstatt Hennef lasen aus ihren Werken, Helene Schütz spielte klassische und zeitgenössische Werke. "Ich finde es reizvoll, den Konzertsaal zu verlassen und an solchen besonderen Orten zu spielen", sagte die Harfenistin. Das Konzert auf dem Hof ermögliche ihr einen guten Kontakt zu den Zuschauern. Vor landschaftlich reizvoller Kulisse spielte sie unter anderem impressionistische Werke von Marcel Tournier, die von der Natur inspiriert sind.

Autorin Ottilie Steinwarz aus Hennef las aus ihrem Manuskript für den Lokalkrimi "Der Tote im Brunnen", der voraussichtlich Anfang 2016 im Selbstverlag erscheint. Er spielt in Wormersdorf und in der Tomburg und ist das zweite Buch von Steinwarz.

Axel Fischer hat bereits fünf Krimis geschrieben, sein 2014 erschienenes Buch "Bleib bei mir" ist aber ein Liebesroman, den er aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Hauptfigur Dr. Johannes Steinhauer trifft zufällig eine syrische Flüchtlingsfrau mit zwei Kindern und nimmt sie bei sich auf. Daraus entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Dass syrische Flüchtlinge eine Rolle spielen und das Buch damit ein aktuelles Thema aufgreift, ist Zufall. Fischer: "Als ich den Roman geschrieben habe, gab es den Krieg in Syrien noch nicht."

Bereits am Nachmittag bot die Gärtnerin des Bioland-Hofs, Annett Ossenkopf, Führungen für die ganze Familie durch den Gemüse- und Obstgarten an. Seit 35 Jahren bewirtschaften Max und Therese Apfelbacher den etwa 20 Hektar großen Hof. Mit ihrem Konzept möchten sie Naturschutz und Landwirtschaft verbinden.

"Wir haben einige Biotope für Wildtiere angelegt", sagt Therese Apfelbacher. Mit Erfolg: Auf dem Gelände haben sich Schleiereulen und Falken angesiedelt, in Teichen kann man Amphibien beobachten, und in den Steinmauern des Kräutergartens sind Insekten zu finden, die auf der Roten Liste stehen. Lokale Sorten stehen beim Obstanbau im Vordergrund, so etwa die Pfirsichsorten "Kernechter vom Vorgebirge" und "Rekord von Alfter".

"Bis in die 60er Jahre war hier im Vorgebirge ein Hauptanbauort für Pfirsiche", erklärt Apfelbacher. Dies hätte sich mit der zunehmenden Anzahl von Importen geändert. Die lokalen Obst- und Gemüsesorten werden auch lokal vertrieben: im Hofladen, mit dem Ökokisten-Abo oder direkt an Selbstpflücker.

"Literatur trifft Serenade" wird noch einmal am Freitag, 4. September, von 19 bis 21 Uhr im Forum des Campus Klein-Altendorf der Bonner Universität, Klein-Altendorf 2 in Rheinbach, wiederholt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort