Carsten Höfer in Bornheim "Weihnachten ist brandgefährlich"
BORNHEIM-WALBERBERG · Stress unter dem Weihnachtsbaum will Carsten Höfer vermeiden. Und der Kabarettist bietet seinen Zuschauern "leicht umsetzbare Lösungsstrategien für den weihnachtlichen Alltag".
Höfer trat am Freitagabend mit seinem Programm "Weihnachtsversteher" in der Aula der Domäne Walberberg auf. Eingeladen hatte das "Theater im Kloster", das bis Ende Juni in der Bornheimer Secundastraße seine Spielstätte hatte und nun Veranstaltungen auf wechselnden Bühnen anbietet.
Höfer hatte sich bei früheren Auftritten in dem Theater bereits als "Frauenversteher", "Tagesabschlussgefährte" und "Second Hand Mann" präsentiert. Satirisch analysierte er nun die Unterschiede zwischen Mann und Frau in der Vorweihnachtszeit. "Weihnachten scheint pärchentechnisch brandgefährlich zu sein," ist seine Beobachtung.
Doch mit einfachen Maßnahmen ließe sich der Weihnachtsfrieden erhalten. Den Frauen rät er, ihre stillschweigenden Erwartungen in Worte zu fassen und ihrem Partner einen Brief zu schreiben: Er solle "heimlich einkaufen" und sie mit einer Karte für ihr Lieblingskonzert "überraschen". Die soll er dann von einer "Fachkraft im Servicebereich des Kaufhauses" einpacken lassen.
"Männer können mit klaren Ansagen sehr gut umgehen", betonte Höfer. Sie gingen lieber in den Baumarkt als auf den Weihnachtsmarkt und bekämen dort alles, was sie für Weihnachten brauchen - und das auch noch im Angebot. Lebendig beschrieb der zweifache Vater den alljährlichen vorweihnachtlichen Pärchenausflug zu Ikea, der auf Veranlassung der Frau erfolgt.
Die dann prompt in "die größte Frauen-Spontan-Kauffalle", die Deko-Abteilung, tappt. Der Mann hält sich lieber an die legendären Hackbällchen "Köttbullar" im hauseigenen Restaurant, die laut Höfer verdächtig billig sind. Das passt zu seiner Beobachtung, dass auf den Autobahnen viel zu oft überfahrene Igel oder Hasen liegen - lediglich im Umkreis von fünf Kilometern um die schwedischen Möbelhäuser nicht. Der Münsteraner Kabarettist begeisterte die insgesamt 70 Zuschauer mit einer ganz schnellen Abfolge von Pointen. Mal gab er sich als Wissenschaftler und zitierte angeblich selbst durchgeführte Studien.
Mal erzählte er lebensnahe Geschichten von "Peter und Claudia" und dem ganz normalen Wahnsinn im Beziehungsalltag. Spontan ging Höfer auf Eigenheiten des Hauses ein.
"Wahrscheinlich wird's jetzt so kalt, dass die Scheinwerfer auch anfangen zu zittern", kommentierte er das flackernde Bühnenlicht und die niedrigen Temperaturen.