40-jähriges Bestehen des Luise-Mittermeier-Hauses Von Anfang an ins Dorfleben integriert

BORNHEIM-HERSEL · Grund zum Feiern hatten am Wochenende die 24 Bewohner des Luise-Mittermaier-Hauses: Denn seit nunmehr 40 Jahren besteht das Wohnhaus der Lebenshilfe Bonn an der Gartenstraße in Hersel (der GA berichtete). Zusammen mit Mitarbeitern der Einrichtung, den Angehörigen und Freunden der Bewohner, den umliegenden Nachbarn und geladenen Gästen feierten sie den runden Geburtstag ihres Hauses.

 Bewohner, Betreuer und Besucher feiern den 40. Geburtstag des Luise-Mittermaier-Hauses unter anderem mit einer großen Geburtstagstorte.

Bewohner, Betreuer und Besucher feiern den 40. Geburtstag des Luise-Mittermaier-Hauses unter anderem mit einer großen Geburtstagstorte.

Foto: Ralf Palm

"Nur Dank großer Unterstützung der vielen Helfer und Firmen konnten wir diesen Nachmittag mit einem tollen Programm auf die Beine stellen", freute sich Susanne Steuber, die Leiterin des Luise-Mittermaier-Hauses. In seiner Eröffnungsrede ging Hans Günter Remig, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Bonn, die Trägerin des Hauses ist, auf die Bedeutung und die lange Tradition der Einrichtung ein.

Dabei stellte er noch einmal heraus, wie wichtig es ist, dass Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung so selbstständig wie möglich ihren Lebensalltag meistern können. Und Susanne Steuber ergänzte: "Hinzu kommt, dass wir von Anfang an in das Herseler Dorfleben integriert worden sind. Ich bin jetzt schon seit 26 Jahren hier und ich bin es gerne. So geht es auch den Bewohnern und Kollegen hier im Luise-Mittermaier-Haus. Wir sind eine echte Gemeinschaft und leben das auch."

Für die Geburtstagsfeierlichkeiten hatten sich die Bewohner eine Menge einfallen lassen: Das Theaterstück "Die Bremer Stadtmusikanten" fand großen Anklang bei den Gästen. Musikalische Einlagen von Mitbewohner Robert Petzolt auf dem Keyboard und alkoholfreie Drinks von der hauseigenen Cocktailbar rundeten den Nachmittag genauso ab wie Dosenwerfen, Gesichterschminken und eine Tombola. Bezahlt wurde mit sogenannten Luise-Bons, die zuvor käuflich erworben werden konnten.

"Über die Verwendung des Reinerlöses entscheidet unser Bewohnerbeirat", so Susanne Steuber. Zur Dokumentation der vergangenen vier Jahrzehnte hatten die Gastgeber eine Zeitreise organisiert. Vier Räume hatten sie mit Accessoires aus den 70ern, 80ern, 90ern und der heutigen Zeit geschmückt: Die Besucher entdeckten dabei Singles von Abba ("Waterloo") und von Village-People ("YMCA").

Erstaunt waren sie über uralte Bravo-Hefte. Auch ein typisches Relikt aus den 80ern war zu finden: der Zauberwürfel, eine knifflige Freizeitbeschäftigung aus dieser Zeit. Hinzu kamen Zeitungsberichte, Fotos und Geschichten der letzten 40 Jahre. "Immer ein Bewohner und ein Betreuer haben eine Dekade organisiert und umgesetzt", berichtete Susanne Steuber bei einem Rundgang.

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