Offener Brief Vater kritisiert Personalsituation in der Kita am Rathaus

BORNHEIM · Offener Brief an die Stadt Bornheim. Verwaltung will kurzfristig Erzieher mit Hilfe einer Zeitarbeitsfirma einsetzen.

Im städtischen Kindergarten an der Rathausstraße läuft es offenbar nicht rund. Aus diesem Grund hat Markus Hochgartz einen offenen Brief an die Stadt verfasst. "Ich erwarte von der Stadt eine umfassende Analyse der Situation, sowohl was ihre möglichen eigenen Versäumnisse angeht, aber wichtiger noch die Situation des Kindergartens", schreibt Hochgartz, Vater eines Kindes, das die Kita besucht.

Anlass für seine Kritik ist die Personalsituation. Wie Hochgartz berichtet, müsse die Kita ab Mittwoch aufgrund einer personellen Unterversorgung die Öffnungszeiten um täglich 45 Minuten verkürzen. Grund dafür sei fehlendes Personal und ein hoher Krankheitsstand. Ebenso ein Problem sei die hohe Personalfluktuation. "Für die Kita-Kinder ist das eine Katastrophe", sagt Hochgartz auf Anfrage. Sie könnten zu keiner Betreuerin einen dauerhaften Bezug aufbauen.

Im offenen Brief bezieht sich Hochgartz auf ein Informationsschreiben der Stadt, das die Eltern über die Situation informiert und das dem GA vorliegt. "Ich bin über einige Passagen in dem Brief enttäuscht und in meinen Augen fehlen wichtige Informationen", schreibt er. So würden die Eltern etwa mit dem Problem, eine Übergangslösung für die Betreuung ihrer Kinder zu finden, "ziemlich alleine gelassen". Ebenso ärgerlich sei, dass im städtischen Schreiben nicht angesprochen werde, ob die Elternbeiträge weiter voll entrichtet werden müssten.

"Wir müssen handeln, ehe der Ruf der Kita zu leiden beginnt," schreibt Hochgartz weiter. Zugleich bescheinigt er aber dem vorhandenen Kita-Personal, gute Arbeit zu leisten. Hochgartz ist Mitglied der Grünen-Ratsfraktion. Wie er betont, habe er den Brief aber nicht als Politiker, sondern als Vater geschrieben. "Es geht um das Wohl meines Kindes." Laut Bürgermeister Wolfgang Henseler versucht die Stadt, die Personalnot in der Kita über eine Zeitarbeitsfirma kurzfristig zu beheben.

Sobald Ersatz zur Verfügung stehe, könnte wieder die volle Betreuungszeit angeboten werden, so Henseler. "Wir bitten die Eltern um Verständnis, dass wir mit so einer außergewöhnlichen Fluktuation nicht rechnen können." Mittelfristig will die Verwaltung weitere Erzieher als Springer für das Stadtgebiet einstellen, um besser auf solche Situationen reagieren zu können. Drei zusätzliche Stellen sind ab 2015 vorgesehen.

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