Kripo beschlagnahmt das Haus in Sechtem Ursache für Bungalow-Brand noch unklar

BORNHEIM-SECHTEM · Große Mengen verkohltes Gebälk, Dachpappen und Kaminreste haben am Samstag im Vorgarten des rußgeschwärzten Bungalows an der Pingenstraße in Sechtem gelegen. Das Brandgut bestand aus Resten des Hausdachs, in dem am Freitagabend über Stunden ein Feuer gelodert hatte

 Die Feuerwehr reißt das Dach ab (links). Das Innere des Bungalows ist völlig zerstört.

Die Feuerwehr reißt das Dach ab (links). Das Innere des Bungalows ist völlig zerstört.

Foto: Axel Vogel

Rund 80 Prozent des Daches hatte die Feuerwehr laut ihres Sprechers Ulrich Breuer abreißen müssen, um dem immer wieder auflodernden Flammen in dem Gebälk Herr zu werden. Dabei half schweres Gerät in Form eines Lasters, der für das Räumen und Verladen von Baumstämmen konzipiert ist und der über einen hydraulischen Greifarm verfügt. Lange zuvor waren vier Personen mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Dabei handelt es sich laut Polizeileitstelle unter anderem um die beiden Bewohner des Hauses.

Mit einem Großaufgebot von etwa 70 Wehrmännern hatte Einsatzleiter Wolfgang Breuer zudem verhindern können, dass sich der Brand auf unmittelbar angrenzende Bungalows ausdehnte. Lange Zeit war nämlich nicht klar, ob in dem Dach Brandschutzwände eingezogen waren, die ein Übergreifen der Flammen hätten verhindern können, erklärte Bornheims Wehrleiter. Laut seines Sprechers Ulrich Breuer hatten die Einsatzkräfte bis weit nach Mitternacht an der Einsatzstelle zu tun. Gemeldet hatten Anwohner den Brand etwa gegen 18 Uhr am Freitagabend.

Wie es zum dem folgenschweren Geschehenen kommen konnte, ist noch nicht klar, erklärte die Leitstelle der Bonner Polizei gestern auf Anfrage. Die Kripo war bereits am Freitag vor Ort und habe, wie üblich in solchen Fällen, das Haus beschlagnahmt, so der Leitstellenbeamte weiter. Wie am Freitag an der Einsatzstelle zu erfahren war, könnte das Feuer ausgerochen sein, weil ein Nachbar wohl mit einer Art Bunsenbrenner versucht hatte, auf dem Gehweg Unkraut abzuflämmen. Dabei soll der Mann aus Versehen einen Strauch im Eingangsbereich des Hauses in Brand gesetzt haben. Die Flammen griffen von dort auf die Holvertäfelung über und steckten dann das Dach in Brand.

Das Ganze muss sich innerhalb kürzester Zeit abgespielt haben. Die Nichte des Besitzers, die nebenan wohnt, und zum Zeitpunkt des Brandes auf der anderen Seite des Hauses im Garten war, hatte die Rauchwolke bemerkt und eilte auf die Straßenseite. Da habe aber schon der Hauseingang gebrannt, sagte die Frau. Auch ein Anlieger, der gegenüber wohnt, bestätigte: "Der Hauseingang hat lichterloh gebrannt." Wie Feuerwehrsprecher Breuer erklärte, ist der betroffene Bungalow bis auf Weiteres nicht mehr bewohnbar. Augenscheinlich ist das Haus nur noch eine Ruine. Glücklicherweise so Breuer, habe der Eigentümer des von dem Brand zerstörten Hauses zu einem Bruder in der Nähe ziehen können. Umziehen musste ebenfalls die Bewohnerin eines angrenzenden Bungalows, da laut Breuer viel Rauch in ihr Haus eingedrungen war. Auch sie sei bei Verwandten untergekommen, ihr Sohn nahm die Frau auf.

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