Gemüseweg und Koblenzer Straße in Bornheim Straßen gleichen laut Anwohnern einer Rennstrecke

Bornheim · Vergangenen Sommer hatte Eckhard Korte die Schnauze voll. Zu lange schon hatte er sich über den Lärm auf der Koblenzer Straße in Roisdorf geärgert, an der er sein Haus gebaut hat. Korte stellte sich an die Straße und zählte: 420 Pkw, 15 Lkw, 30 Motorräder und 45 Trecker an einem durchschnittlichen Tag.

Das Problem: Die Koblenzer Straße geht fast nahtlos in den Gemüseweg über. Und diese Strecke nehmen offenbar viele Fahrer der vorgenannten Fortbewegungsmittel als Abkürzung. "Es ist ein bekannter Schleichweg zwischen der Autobahn und Bornheim", sagt Korte.

Weil mittlerweile nicht nur er, sondern auch zahlreiche weitere Anwohner der Koblenzer Straße die Schnauze voll haben, haben sie Thorsten Knott eingeladen. Der FDP-Ratsherr und Vorsitzende des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten machte sich vor Ort ein Bild und diskutierte mit den Bürgern, was es für Möglichkeiten gibt, das Problem zu lösen.

Wichtig sei es, sagte Knott, den Individualverkehr vom landwirtschaftlichen Verkehr zu trennen. Zwar sind die schweren Trecker nach Kortes Messungen mit einem Lärmpegel von bis zu 90 Dezibel unterwegs (die Weltgesundheitsorganisation stuft bereits Lärm ab 55 Dezibel als Lärmbelästigung ein).

Doch die Landwirte fahren über den Gemüseweg und die Koblenzer Straße zur Versteigerung zu Landgard. "Sie sagen, sie hätten ein Recht, diesen Weg zu benutzen", sagte Knott. "Und das ist auch so, wenn sie es denn rechtens tun." Allerdings habe er den Eindruck, dass sich nicht alle an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten.

Das größere Problem ist jedoch der Pkw-Verkehr. "Da müssen wir schnellstmöglich Lösungen finden", sagte Knott. Laut Kortes Messungen beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeit der Autos 53 Stundenkilometer. Viel zu viel für eine Wohnstraße in der Tempo 30 gilt.

"Das ist wie eine Rennstrecke hier", sagt Korte. Einig waren sich alle, dass die Nutzung der Koblenzer Straße erschwert und deutlicher auf das Tempolimit aufmerksam gemacht werden muss. Knott merkte aber an: "Es ist nicht die erste und auch nicht die letzte Straße im Stadtgebiet mit einer solchen Problematik."

Knott führt das auch auf die geänderte Verkehrsführung auf der Königstraße zurück. Ob sich das Verkehrsaufkommen seit dem Probebetrieb nochmals erhöht hat, konnten die Anwohner nicht sagen. Dafür müsste Eckhard Korte noch einmal messen.

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