Wohnstift Beethoven Standort für Erweiterungsbau wieder offen

BORNHEIM · Seit anderthalb Jahren laufen die Planungen des Seniorenstift Beethoven, einen Neubau auf der gegenüberliegenden Freibadwiese in Bornheim zu errichten. Derzeit werden Alternativen gesucht.

Denn: Nachdem alle Details zum Bebauungsplan und Grundstückskauf vorliegen, rät die Unternehmensberatung CPB Consolutions Projekt- und Baumanagement dem Stift "dringend von der Realisierung dieses Vorhabens" ab. Das teilt Franz Terres von der Stiftsleitung den Bewohnern in einem Brief mit.

Gleich mehrere Gründe werden angeführt: "Die Auflage zur Vorhaltung von mindestens 40 Stellplätze in einer Tiefgarage, die mögliche Überflutungsgefahr des Grundstücks durch den nahe gelegenen Bach, die teilweise Streichung eines Staffelgeschosses auf dem Dach und der Preis für das Grundstück von 1,4 Millionen Euro lassen eine wirtschaftliche Errichtung dieser Einrichtung nicht mehr zu. Die Planrechnungen für den späteren Betrieb lassen bei diesen hohen Baukosten ein jährliches Defizit von 350 000 Euro erwarten."

Die Erweiterung des Seniorenstifts hatte Architekt Thomas Grimm im September 2013 bei einer Anliegerversammlung vorgestellt. Geplant war ein langgezogener Bau am Alfterer-Bornheimer-Bach mit vier Geschossen plus Staffelgeschoss, um möglichst wenige nach Norden ausgerichtete Zimmer zu haben. Insgesamt sollte Platz für 80 Bewohner sein.

Nach Beschwerden von Anliegern hatte die Stadtverwaltung die Planung Anfang des Jahres aber noch mal geändert. Die Anwohner der Karthäuserstraße befürchteten einen Schattenwurf auf ihre Häuser und Gärten. Deshalb entschloss sich die Stadt, die Bebauungsfläche ein Stück von der Straße abzurücken sowie zu den Häusern hin lediglich vier Geschosse zuzulassen. Auch die Anzahl der Stellplätze für Besucher und Mitarbeiter war eine Auflage der Politiker, die in einem städtebaulichen Vertrag festgehalten werden sollte. Einstimmig hatte der Bornheimer Rat Ende Januar beschlossen, den geänderten Flächennutzungs- und Bebauungsplan öffentlich auszulegen.

Laut Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler ist die Stadt noch im Gespräch mit dem Seniorenstift. "Ich kann aber verstehen, dass das Seniorenheim sich bei einem solchen Defizit nicht in die roten Zahlen stürzen will", sagt er. "Ich habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, dass wir im Gespräch noch eine Lösung finden." Für April habe die Verwaltung deshalb einen Termin mit der Leitung vereinbart.

Dabei könne es auch um mögliche alternative Flächen gehen, sagt Henseler. Auf die geplante sechsgruppige Kita, die ebenfalls auf der Freibadwiese gebaut werden soll, habe das aber keine Auswirkungen. Ob der Bebauungsplan nun noch einmal reduziert wird, so dass lediglich der Bereich für die Kindertagesstätte festgesetzt wird, oder ob er wie geplant weitergeführt wird, ist laut Verwaltung noch offen.

Die Leitung des Wohnstift Beethoven will nun Alternativen suchen, um einen gangbaren Lösungsweg für die gewünschte Erweiterung des Seniorenheims zu finden.

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