Kein U 3-Ausbau in Dersdorf Stadt sieht zu hohe Kosten für Kita

Bornheim · Für Eltern in Hemmerich gibt es gute Nachrichten, für Eltern in Dersdorf allerdings nicht. Geht es nach der Stadtverwaltung, soll die Kita "Burgwiese" für eine U 3-Betreuung zeitnah ausgebaut werden, nicht jedoch die Einrichtung "Grashüpfer".

Begründet wird das mit den hohen Kosten und der klammen Stadtkasse. Laut Verwaltung sind im Fall Hemmerich Investitionen von rund 97 500 Euro erforderlich. Für Dersdorf wiederum etwa 436 500 Euro. Die Zahlen gehen aus einer Unterlage für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses hervor, der am morgigen Dienstag tagt. In dieser muss letztlich die Politik entscheiden, ob sie dem Vorschlag der Verwaltung folgt oder andere Beschlüsse für die beiden städtischen Kitas trifft.

Wie berichtet, stehen die zwei Kitas schon länger im Fokus. So hatte die CDU bereits in einem Antrag zum Jahreswechsel 2014/15 den U 3-Ausbau in beiden Einrichtungen gefordert. In einem Bürgerantrag hatten sich wiederum 124 Hemmericher für den Ausbau ihrer Kita ausgesprochen. Letzterer wurde Ende Oktober im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten behandelt.

In der Sitzung hatte Jugendamtsleiterin Elvira Garbes auf die nun kommende Sitzung des Jugendhilfeausschusses verwiesen. Für diese solle eine ausführliche Stellungnahme zum U 3-Ausbau der beiden Kitas vorliegen, hatte sie damals gesagt. Und in der Tat weist die Verwaltung in der vorliegenden Sitzungsunterlage die einzelnen Kostenpunkte für die Maßnahmen aus, wenn jeweils vier bis sechs U 3-Betreuungsplätze eingerichtet würden. Wobei in beiden Fällen dafür auch einige Ü 3-Plätze wegfielen.

Kita "Burgwiese" Hemmerich: Nach Angaben der Stadt lässt das Kita-Gebäude, das der katholischen Kirche gehört und von der Stadt genutzt wird, eine U 3-Betreuung grundsätzlich zu. Allerdings müssten verschiedene Umbauarbeiten erfolgen. Darunter fallen laut Stadt die Schaffung eines Wickelraums und die Anpassung des Sanitärbereiches. In der unteren Etage soll der Gruppenbereich geschaffen werden, die Essens- und Differenzierungsräume wiederum in der oberen Etage.

Im Außenbereich soll unter anderem ein U 3-taugliches Spielgerät aufgestellt werden. Summa summarum schätzt die Verwaltung die Baukosten auf rund 60 000 Euro. Weitere rund 26 000 Euro müssten für zusätzliches Inventar ausgegeben werden. Bezüglich des Personals geht die Stadtverwaltung von Kosten in Höhe von etwa 11 500 Euro für Qualifizierungsmaßnahmen aus. Das macht zusammen 97 500 Euro. Dazu kommen unter anderem die jährlichen Mehrkosten fürs Personal in Höhe von rund 4800 Euro.

Kita "Grashüpfer" Dersdorf: Bereits in der Sitzung des Bürgerausschusses hatte Garbes angedeutet, dass der Aufwand zur Schaffung einer U 3-Betreuung an diesem Standort deutlich höher als in Hemmerich sei. In der Tat teilt die Stadtverwaltung nun mit, dass in Dersdorf nicht nur das vorhandene Gebäude umfangreich umgebaut werden müsse. Zudem sei aufgrund der Raumsituation auch ein Anbau erforderlich. "Aus der Erfahrung der U 3-Erweiterung Widdig muss von einem zusätzlichen Baukörper in der Größenordnung von circa 77 Quadratmetern ausgegangen werden", heißt es in der Verwaltungsvorlage. Und das ist teuer.

So lägen die Kosten für die Um- und Neubaumaßnahmen bei, so die Stadt, "mindestens" 390 000 Euro. Dazu kommen rund 35 000 Euro für neues Inventar und 11 500 Euro für die Fortbildung der Mitarbeiter, also 436 500 Euro. Die Mehrkosten für das Personal liegen laut Stadt dann noch bei 16 600 Euro pro Jahr.

"Die Realisierung von U 3-Plätzen in den genannten Einrichtungen ist grundsätzlich möglich, führt aber zu den angeführten erhöhten Personal- und Sachaufwendungen sowie zu erheblichen Investitionskosten und im Rahmen der baulichen Anpassungen zu höheren Abschreibungsaufwendungen und gebäudewirtschaftlichen Folgekosten", schreibt die Stadtverwaltung in der Ausschussvorlage. Weiter führt sie aus, dass im aktuellen Doppelhaushalt für 2015/16 kein Geld für den U 3-Ausbau in Hemmerich und Dersdorf vorgesehen ist.

Somit müsste die Politik entsprechende Mittel für den Doppelhaushalt 2017/18 einplanen. Allerdings könne das mit Blick auf das Haushaltsicherungskonzept nicht ohne entsprechende Einsparungen in anderen Bereichen erfolgen, schreibt die Stadtverwaltung weiter. Nun ist die Bornheimer Politik am Zug.

Der Jugendhilfeausschuss tagt am morgigen Dienstag im Bornheimer Ratsaal im Rathaus. Beginn ist um 18 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort