Rudolf Jagusch liest in Bornheim Spanferkel zur Premierenlesung
BORNHEIM · Was hat das auf dem Grill rotierende, knackige Spanferkel, das am Freitagabend vor dem Eingang der Stadtbücherei in Bornheim seinen Bratenduft verbreitete, mit einer Autorenlesung zu tun? Ganz einfach: Der neue Eifelkrimi von Rudolf Jagusch ist da. Titel: "Die Sau ist tot".
Da hatten sich die Verantwortlichen um Büchereileiterin Brigitte Nowak und Fördervereinsvorsitzender Uwe Thissen zur Premierenlesung den Gag mit der passenden Mahlzeit für die Pause ausgedacht. Ein authentischer Fall aus dem süddeutschen Raum hatte den in Sechtem lebenden Autor auf die Idee zu seinem neuen Roman um ein Familiendrama, Liebe, Hass und viel Lokalkolorit, gebracht. Zum Inhalt: Rechtsanwalt Florian Lobowski steht plötzlich vor der Herausforderung seines Lebens: Er soll seinen Freund Klaus Schmelzer verteidigen, dem zur Last gelegt wird, seinen Schwiegervater getötet und den Säuen zum Fraß vorgeworfen zu haben. Doch was geschah wirklich in der Nacht, als der alteingesessene Landwirt starb?
Nach und nach erfährt Lobowski die ganze Wahrheit und muss erkennen, dass eine Sau nicht unbedingt in einem Stall leben muss. Gespickt mit kleinen, persönlichen Anmerkungen liest Jagusch mit lebendiger Stimme einzelne Abschnitte vor, gibt den handelnden Personen ein Profil und baut Spannung in der voll besetzten Bücherei auf. Den Ratschlag eines Kollegen aus den Anfängen seiner Schriftstellerkarriere: "Schreibe über das, was du auch kennst", hat er nach Möglichkeit versucht, in seinen Büchern umzusetzen. Selber auf einem Bauernhof aufgewachsen, ist er über das Lesen erst in späteren Jahren nach Beruf, Studium und Familiengründung zum Schreiben gekommen.
Der neunte Roman kommt im März 2015 in die Geschäfte und der zehnte ist in Arbeit. "Die Leser lieben es, den Spuren einer Geschichte folgen und Ort- und Landschaften wiederfinden zu können", erklärt Jagusch seine bevorzugten Tatortregionen Vorgebirge und Eifel. Welches Ende die Geschichte hat, blieb natürlich im Dunklen.