Aktion Krankenhilfe St. Martin Merten Seit 30 Jahren verleiht sie Krankenbetten

BORNHEIM-MERTEN · Normalerweise stehen jede Menge Betten in der Halle der "Aktion Krankenhilfe St. Martin" am Matthias-Dickhoff-Weg in Merten. Seit 30 Jahren stellt der Verein pflegebedürftigen Menschen kostenlos ein Krankenbett zur Verfügung, damit sie zu Hause entsprechend gepflegt werden können.

 Engagiert: (v.l.) Joachim Schulze, Michael Affeld, Georg Wellein, Volker Wülfing, Hans-Georg von Elstermann und Reinhold Thierse verladen vor der Halle des Vereins am Matthias-Dickhoff-Weg ein Bett.

Engagiert: (v.l.) Joachim Schulze, Michael Affeld, Georg Wellein, Volker Wülfing, Hans-Georg von Elstermann und Reinhold Thierse verladen vor der Halle des Vereins am Matthias-Dickhoff-Weg ein Bett.

Foto: Axel Vogel

Den runden Geburtstag der "Aktion Krankenhilfe St. Martin" feiern die Ehrenamtlichen am kommenden Sonntag, 14. Juni, von 11 bis 18 Uhr mit einem vielfältigen Programm auf dem Vereinsgelände.

"Seit Monaten sind wir mit der Organisation des Festes beschäftigt. Das ist jedes Mal sehr viel Arbeit", sagt Joachim Schulze, Vorsitzender, Gründungsmitglied und Allgemeinmediziner. 54 Betten besitzt die "Aktion Krankenhilfe St. Martin", 49 von diesen sind zurzeit verliehen. Die Betten sind ganz auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet und sollen zugleich den Pflegenden die Betreuung erleichtern.

Zu beiden Seiten haben die Betten höhenverstellbare Buchenholzgitter. Unterhalb des Lattenrostes befindet sich eine elektrische Bedienung, so dass der Patient per Knopfdruck die Höhe des Bettes, die Kopf- und Beinlage regulieren kann. Bett und Matratze liefern die Vereinsmitglieder mit ihren Autos und einem vereinseigenen Anhänger an. Das Benzin muss jeder Ehrenamtliche selbst bezahlen.

Vor jeder Auslieferung wird überprüft, ob die Schrauben am Bett festgezurrt sind und die Halterungen gut sitzen. Für die technische Sicherheit und die Reparatur der Betten sind die Vereinsmitglieder Reinhold Thierse und Erich Noack zuständig. Beide haben dafür eigens eine Zertifizierungsprüfung abgelegt. Die anderen Mitglieder transportieren die Betten zu den Patienten und bauen diese dort auf.

Gegründet wurde der Verein 1985 unter der Federführung des Bornheimer Ratsherrn Matthias Dickhoff, da "es damals schwierig war, ein Krankenbett für die häusliche Pflege zu erhalten", so Schulze. 22 Mitglieder, darunter Gisela Brüning und Katharina Keese als einzige Frauen, zählt die "Aktion Krankenhilfe St. Martin".

Künftig will der Verein sein Angebot erweitern. Eingerichtet werden soll ein sozialer Dienst, der chronisch kranken und bettlägerigen Patienten Hilfe bei der Bewältigung ihrer Probleme, etwa bei Behördengängen, anbietet. "Wir wollen uns nicht in die Pflege einmischen. Mit dem neuen Dienst möchten wir junge Menschen, besonders auch Frauen, ansprechen", sagt Schulze.

Mitglieder wie beispielsweise der 46-jährige Michael Affeld bringen sich gerne ein. "Als meine Schwiegermutter krank wurde, brauchten wir ein Bett. So lernte ich den Verein kennen. Danach wollte ich mitarbeiten, um etwas zurückzugeben." Der Verein ist im Bornheimer Stadtgebiet und in der Umgebung mittlerweile bekannt. So feiern nicht nur Vertreter der Ortsvereine und Kommunalpolitiker den 30. Geburtstag mit.

Ständchen bringen unter anderem der Männergesangverein Merten und die Akkordeongruppe der "MuMa-85" aus Hemmerich.

Kontakt: "Aktion Krankenhilfe St. Martin", Tel. 02227/1388, E-Mail: krankenhilfe-merten@web.de

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