Feuerwehrgerätehaus in Bornheim Sanierung oder Neubau?

BORNHEIM · Platzmangel, zu wenige Parkmöglichkeiten, ein fehlender Übungshof und sicherheitsrelevante Mängel - die Liste der Unzulänglichkeiten des Feuerwehrgerätehauses Bornheim, die Wehrführer Wolfgang Breuer im Haupt- und Finanzausschuss vortrug, war umfangreich.

 Zu wenig Platz, zu wenig Parkmöglichkeiten: Das Feuerwehrgerätehaus an der Königstraße.

Zu wenig Platz, zu wenig Parkmöglichkeiten: Das Feuerwehrgerätehaus an der Königstraße.

Foto: Axel Vogel

Bereits 2013 hatte der Ausschuss die Verwaltung mit der Prüfung der Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit des 1975 errichteten Gebäudes beauftragt. Dabei sollte auch ein Neubau am Standort des im Flächennutzungsplan für diese Zwecke ausgewiesenen Bereiches "Am Hellenkreuz" in Betracht gezogen werden. Auf der Grundlage des von der Feuerwehr definierten Raumbedarfs, wurde die Firma Bautec Bauplanung beauftragt, den Standort an der Königstraße zu analysieren.

Ist am jetzigen Standort ein Umbau entsprechend aller Vorgaben möglich? Wie könnte eine Bebauung mit einem erweiterten Feuerwehrhaus aussehen? Und welche Kosten sind zu erwarten? Antworten auf diese Fragen lieferte die Machbarkeitsstudie, die von Raumplanern vorgestellt wurde.

Die Planung geht von einem zukünftigen Bedarf von 2500 Quadratmetern für Feuerwehrgerätehaus, Parkplätze, Aufstellfläche und Übungsfläche aus. Derzeit sind es 1760 Quadratmeter.

Für das Gebäude wurden zwei Planungsvarianten vorgestellt. Im Falle einer Aufstockung sei eine statische Prüfung notwendig, betonten die Experten. Im Außenbereich sahen die Planer kaum Möglichkeiten der Erweiterung. Das benachbarte Gebäude, in dem der städtische Kindergarten "Windrad" und Räume der Musikschule untergebracht sind, schränkt ein - auch im Hinblick auf die Anzahl der benötigten Parkplätze.

Die Kosten für die gesamten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurden auf 3,6 Millionen Euro beziffert. Zuzüglich der Kosten für Provisorien und eine eventuell verlängerte Bauzeit gehen die Planer von rund vier Millionen Euro aus. Angesichts dieses Betrages stelle sich die Frage, ob sich eine Sanierung an dem derzeitigen, "suboptimalen" Standort lohnt, sagte Bernd Wagener, Geschäftsführer der Planungsgesellschaft.

Daher wurden den Sanierungskosten der finanzielle Aufwand für einen Neubau gegenübergestellt. Grundlage der Berechnung bildeten Feuerwachen vergleichbarer Größenordnung. Für den Neubau setzten die Experten eine Summe von 5,5 Millionen Euro an.

Das Feuerwehrgerätehaus bietet nicht nur der Löschgruppe Bornheim und deren Fahrzeugen Raum. Es wird auch als zentrales Schlauchlager sowie als Lager für Ersatzteile, Geräte und als Kleiderkammer genutzt. Darüber hinaus ist es zentrale Ausbildungsstätte und Lagezentrum bei Flächenlagen.

Da auch die Bornheimer Rettungswache - derzeit Übergangsweise in Containern auf der Rathauswiese untergebracht - nicht mit einem Platzüberschuss gesegnet ist, wurde im Ausschuss die Frage aufgeworfen, ob die Rettungswache die Räumlichkeiten der Feuerwehr übernehmen könne.

Auch die Möglichkeiten, beide Institutionen an einem gemeinsamen, neuen Standort anzusiedeln, wurde ins Spiel gebracht. Die Frage nach Synergieeffekten wurde von den Bauplanern als gering eingestuft. Da die Finanzierung der Maßnahme in die Haushaltsplanung 2016 für 2017 einfließen soll, können die Fraktionen auf Basis der genannten Möglichkeiten nun beraten.

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