Bornheimer Wasserversorgung SPD und UWG befürchten Mehrkosten und Rohrbrüche

BORNHEIM · SPD und UWG kritisieren die Entscheidung, die Wasserversorgung Bornheims neu aufzustellen. Wie berichtet, hatte der Betriebsausschuss mit knapper Mehrheit von sieben zu sechs Stimmen beschlossen, dass die Wasserversorgung der Stadt zum nächstmöglichen Zeitpunkt ausschließlich durch den Wahnbachtalsperrenverband (WTV) erfolgen soll.

Bisher bekommt Bornheim sein Wasser zu 75 Prozent vom Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) sowie zu 25 Prozent vom WTV. "Grundsätzlich ist das derzeitige Wasser laut Gutachten mit 12 bis 13 Grad deutscher Härte (dH) im mittleren Härtebereich nicht zu beanstanden", teilt die UWG mit. Die Beibehaltung des bisherigen Konzepts hätte den Vorteil gehabt, "von zwei Lieferanten bedient zu werden, so dass man im Störfall auf den nicht betroffenen Lieferanten zurückgreifen könnte."

Zugleich seien bei den Mehrkosten, die auf die Stadt aufgrund des teureren WTV-Wassers zukämen, die Kosten für die vorzeitige Vertragskündigung beim WBV nicht berücksichtigt. Laut UWG stehen 750 000 Euro im Raum, verteilt auf die nächsten drei Jahre.

Die UWG ist der Meinung, dass "der Luxus eines besonders weichen Wassers für den Bornheimer Bürger zu teuer ist". Es bleibe nur zu hoffen, dass die höheren Kosten durch weniger Verkalkungen an Elektrogeräten und durch einen geringeren Verbrauch von beispielsweise Waschmitteln aufgefangen würden.

"Viele Hausbesitzer werden durch den beschlossenen Wechsel des Wasseranbieters noch ihr blaues Wunder erleben", teilt wiederum die SPD mit. Wie berichtet, hatte Andreas Holy vom Ingenieurbüro H2U.aqua.plan im Ausschuss erläutert, dass noch nicht abzusehen sei, wie sich die neue "Wasserqualität" auf das Korrosionsverhalten auswirke. Laut SPD werden viele Bürger mit "den höchst unangenehmen Folgen von Wasserrohrbrüchen zu kämpfen haben."

Der SPD zufolge könnten diese Effekte durch Zusetzen einer nach der Trinkwasserverordnung zugelassenen Lösung zum Wasser eventuell abgeschwächt werden. "Nicht nur, dass eine Durchschnittsfamilie künftig 60 Euro pro Jahr mehr für ihr Wasser ausgeben muss, hinzu kommt noch das unkalkulierbare Risiko von unzähligen Rohrbrüchen", sagt Wilfried Hanft, SPD-Fraktionsvorsitzender.

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