Breniger Frauenfrühstück Rheinbacher Bernd Schumacher begeistert mit Mundart-Liedern

BORNHEIM-BRENIG · Am Morgen des Weltfrauentages hatte sich Bernd Schumacher auf den Weg von Rheinbach ins Vorgebirge gemacht, um beim Frauenfrühstück im Breniger Pfarrheim Sankt Evergislus ein wenig "Frühsport" anzubieten.

Dabei konnten die rund 25 Frauen (und immerhin zwei Männer) ganz ruhig auf ihren Stühlen sitzen bleiben - denn trainiert wurden ausschließlich die Lachmuskeln.

"Ratz Fatz" - lautet der Titel seines Programms, in dem er die besondere Spezies des Rheinländers humorvoll unter die Lupe nimmt. "Ratz Fatz", so stellte der Lehrer am Berufskolleg Glas in Rheinbach erstaunt fest, sei er auch in Brenig gewesen. Doch als Fachmann weiß er genau: In der rheinischen Mundart werden schon von Dorf zu Dorf für ein und dieselbe Sache völlig unterschiedliche Begriffe verwendet. Deshalb startete der 61-Jährige mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Vokabeln - vom "fiese Möpp" bis zur "Pief" - in die gut einstündige Nachhilfestunde in Sachen rheinischer Mentalität.

"Karneval ist zwar vorbei, aber es darf trotzdem noch gelacht werden", bemerkte der Autor und Musiker, als er mit seiner Gitarre auf dem bereitstehenden Hocker Platz nahm. Dazu musste er die Anwesenden nicht lange überreden: Mit Begeisterung lauschten sie den Ausführungen Schumachers, der die Ideen für seine Lieder vor allem im familiären Umfeld sammelt. "Auch wenn es abgedroschen klingt: Die schönsten Geschichten schreibt das Leben selbst", erklärte er.

Marie Kemp, die das Frauenfrühstück gemeinsam mit Monika Pidde, Marita Bollenbeck und Stefan Fahnemann fünfmal im Jahr organisiert, freute sich, dass Bernd Schumacher der Einladung nach Brenig gefolgt war und dort seine Stücke vorstellte.

"Wir bieten unser Frauenfrühstück seit etwa 13 Jahren an. Von Diskussionsrunden bis zur Farbberatung hatten wir schon alles im Programm. Und heute ist eben Humor gefragt."

Auch die Kleinigkeiten entgehen Bernd Schumacher, der im April seinen vierten Krimi veröffentlichen wird, nicht. Von den Schwierigkeiten des Großvaters bei der Aussprache des Vornamens seiner Enkelin Jennifer bis zu den 14 Möglichkeiten, jemanden auf rheinländisch "zu vermöbeln", reichte dabei sein Repertoire.

Die "Mückeplooch" die der Wassergraben vor der Rheinbacher Stadtmauer verursacht haben muss, sorgte ebenso wie die berüchtigte "Raupe" der Rheinbacher Kirmes, auf der man mit seiner Liebsten "us d'r Lamäng" auf einmal "Fott an Föttche" saß, für beste Unterhaltung.

Sein letztes Lied "Ratz Fatz" stimmte er zur enormen Erheiterung des Publikums spontan auf ein anwesendes Breniger Ehepaar ab. "Es ist schon viel gelacht worden bei unserem Frauenfrühstück, aber Sie haben uns heute eine ganz besonders schöne Zeit beschert", bedankte sich Monika Pidde bei Bernd Schumacher, der sich gerne bereit erklärte, mit seinem neuen Programm "Mit der Kaasch dörch de Fuur" bald wieder nach Brenig zu kommen.

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