Pläne der Deutschen Bahn Resolution gegen weniger Zughalte in Roisdorf

BORNHEIM-ROISDORF · Um sich gegen die Pläne zur Reduzierung von Halten der Mittelrheinbahn 26 (MRB) am Roisdorfer Bahnhof zu wehren, haben die Fraktionen von Grünen und SPD kurzfristig eine Resolution "zum Erhalt der Attraktivität und Bedeutung des Roisdorfer Bahnhofs" als Antrag für die nächste Ratssitzung am Donnerstag, 10. September, eingebracht.

"Die Dringlichkeit sehen wir gegeben, da die Pläne zur Reduzierung der Fahrten nur dann überhaupt noch verhindert werden können, wenn man so früh wie möglich dagegen vorgeht", begründen sie ihren Antrag.

Wie berichtet, war bekannt geworden, dass ab dem Fahrplanwechsel im Dezember die MRB 26 den Bahnhof Roisdorf in Fahrtrichtung Köln täglich dreimal weniger anfahren wird. Das liegt an zeitlichen Überschneidungen mit Fernzügen des privaten Eisenbahnunternehmens HKX, das seine zwischen Köln und Hamburg bestehenden Verbindungen über Bonn nach Frankfurt verlängern möchte.

In der von Grünen und SPD vorgeschlagenen Resolution soll der Rat der Stadt Bornheim die DB Netz AG auffordern, die Fahrten der MRB 26 am Bahnhof Roisdorf nicht zu reduzieren und keine Maßnahmen zu ergreifen, die der Bedeutung und Attraktivität des Bahnhofs schaden könnten. Denn in den Augen von Grünen und SPD verlöre der Bahnhof durch die reduzierten Halte an Attraktivität für Berufspendler und Schüler. Stattdessen werde der Anreiz gesteigert, das Auto zu nutzen. Das sei mit Blick auf "die ohnehin schon schwierige Verkehrssituation rund um Bonn und Köln" negativ zu bewerten.

Auch laufe die Reduzierung der Zughalte den Plänen für eine Neugestaltung des Bahnhofs zuwider, die gerade auf eine Attraktivitätssteigerung zielten. Eben weil der Bahnhof Roisdorf für Bewohner aus Bornheim, Alfter und dem Bonner Norden leicht und schnell zu erreichen sei, müsse er vor einer Nutzungseinschränkung unbedingt bewahrt werden, heißt es weiter in der Resolution. Vielmehr seien die geplanten zusätzlichen Halte der Linie RB 48 ab Dezember längst überfällig, zumal die Stadt den Öffentlichen Personennahverkehr im Stadtgebiet jährlich mit 1,7 Millionen Euro subventioniere.

"Wir würden dem Rat empfehlen, die Resolution auf den Weg zu bringen", sagte Bürgermeister Wolfgang Henseler auf GA-Anfrage. Die Verwaltung prüfe derzeit, ob eine "besondere Dringlichkeit" gegeben sei, so dass der Antrag von Grünen und SPD noch in der nächsten Ratssitzung behandelt werden könnte. Die Dringlichkeit sei "höchstwahrscheinlich" geboten, "weil sonst Fakten geschaffen sind", so Henseler.

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