Vermisste Sandra D. aus Eitorf Polizei sucht Leiche auf Deponie in Bornheim-Hersel

BORNHEIM/EITORF · Seit Montagvormittag sucht die Polizei auf der ehemaligen Mülldeponie in Bornheim-Hersel nach der vermissten Sandra D. aus Eitorf.

Die Suche im Fall der seit mehr als einem Jahr vermissten Sandra D. aus Eitorf geht weiter. Am Montag durchkämmten Polizisten das Gebiet der ehemaligen Mülldeponie in Hersel, zum Teil wurde der Boden mit einem Bagger aufgegraben. Vier Diensthundeführer mit acht Spürhunden sowie zwei Ermittler der Mordkommission seien im Einsatz gewesen, um nach der Leiche der Frau zu suchen, sagte Polizeisprecher Frank Piontek.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen derzeit davon aus, dass Sandra D. von ihrem Ehemann ermordet wurde. Er sitzt seit Anfang September in Untersuchungshaft und schweigt. Nach dem Verschwinden seiner Frau hatte der 40-Jährige behauptet, sie sei aus freien Stücken gegangen.

Das glaubt die Polizei aber nicht. Laut Oberstaatsanwalt Robin Faßbender hat nun ein Hinweis die Ermittler zur Deponie am Gewerbepark Bornheim-Süd geführt. Immer wieder gebe es Hinweise in dem Fall, so Faßbender.

In mehreren Suchaktionen, die sich vor allem auf den Raum Eitorf konzentrierten, wurde bislang nach Sandra D. gefahndet. Die damals 42-Jährige war am Abend des 8. September 2012 letztmals an der Kasse eines Supermarkts in Eitorf gesehen worden, einen Tag später wurde sie als vermisst gemeldet. Danach verliert sich die Spur der zweifachen Mutter.

Kurz nach ihrem Verschwinden durchkämmte eine Einsatzhundertschaft ein Waldstück in der Nähe ihres Wohnorts Eitorf-Bach. Ende November 2012 verlief eine dreitägige Suche in der Sieg erfolglos. Die Ermittler hatten damals den Flusslauf bis zum Siegburger Stauwehr unter die Lupe genommen.

Im Sommer dieses Jahres startete die Polizei erneut einen Anlauf. Diesmal stand ein Wald bei Mittelscheid im Fokus. Die Suche blieb ebenfalls ohne Erfolg. Auch die Veröffentlichung des Falls in der Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" im vergangenen März half nicht dabei, die Vermisste zu finden.

Der Hinweis auf den Ehemann kam dann im August dieses Jahres: Eine Bekannte des Ehemannes sagte bei der Polizei aus, er habe ihr gestanden, seine Frau getötet zu haben. Danach verdichteten sich die Verdachtsmomente so, dass die Staatsanwaltschaft Haftbefehl erließ.

Gegen die Untersuchungshaft legte der Verteidiger des Ehemanns jedoch Haftbeschwerde ein, um so eine Aufhebung mangels Tatverdacht zu erwirken. Diese ist inzwischen vom Bonner Landgericht verworfen worden. Laut Oberstaatsanwalt Faßbender hat der Verteidiger aber erneut Beschwerde eingelegt.

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