Verunreinigtes Trinkwasser Politiker haken nach und fordern Sondersitzung

BORNHEIM · Nachdem am Donnerstag mehrere Bewohner der Bornheimer Rheinorte durch verunreinigtes Trinkwasser verletzt worden sind, fordern CDU, SPD und Uedorfs Ortsvorsteher Bernd Marx eine ausführliche Aufklärung. Die SPD beantragt darüber hinaus eine Sondersitzung des Betriebsausschusses.

Während in den Rheinorten mit zu viel ätzender Natronlauge versetztes Wasser aus den Leitungen floss, hatte in Waldorf eine reguläre Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtbetriebe stattgefunden. In diesem Zusammenhang moniert die CDU in einem Brief an den Vorsitzenden des Betriebsausschusses Rainer Züge: "Im Nachhinein ist es absolut unverständlich, dass noch in der Sitzung des Verwaltungsrates der Bürgermeister und der Vorstand der Stadtbetriebe auf die besorgten Nachfragen der Verwaltungsratsmitglieder wenig auskunftsfreudig reagierten und versuchten, die aktuellen Meldungen der Medien über Gefährdungen zu entkräften." Es hieß, der Verwaltungsrat der Stadtbetriebe sei nicht zuständig, sondern der Betriebsausschuss.

Die Bornheimer CDU-Fraktion bittet "um eine umfassende Aufklärung der Angelegenheit im Betriebsausschuss". Sie verlangt einen "ausführlichen Bericht über die Vorkommnisse im Wasserwerk, die damit verbundenen Auswirkungen und gegebenenfalls gesundheitlichen Beeinträchtigungen hinsichtlich der Probleme bei der Frischwasserversorgung in Hersel/Uedorf/ Widdig am 11. April vorzulegen". Einen entsprechenden Antrag stellt die CDU für die nächste Sitzung des Betriebsausschusses. Ursache und Auswirkungen des Vorfalls seien nur unzureichend kommuniziert worden.

Auch die Bornheimer Sozialdemokraten wenden sich an Rainer Züge und beantragen eine kurzfristige Sondersitzung des Betriebsausschusses zum Thema "Störung der Trinkwasserversorgung in den Rheinorten am 11. April". In der Begründung dazu heißt es: Es kam "zu einer Gefährdung der Verbraucher. Gleichzeitig wird von Bürgern der Rheinorte eine unzureichende Unterrichtung der Öffentlichkeit bei diesem gefährlichen Vorfall beklagt".

Aus Sicht der SPD-Fraktion sei eine umfassende Information über den Vorfall sowie die erfolgten Maßnahmen dringend erforderlich. Oberstes Gebot sei dabei "die vorbehaltlose Aufklärung". Auch unterstütze die SPD die Ankündigung des Bürgermeisters, einen unabhängigen Gutachter zur Analyse des Vorfalls zu bestellen.

In einem Fragenkatalog fordert die SPD Informationen über das Krisenmanagement, das Alarmierungssystem und die Organisation der Rufbereitschaft. Sie will außerdem wissen: "In welchen Intervallen wurde und wird die Dosierungsanlage inspiziert und gewartet?" Eine weitere Frage lautet: "Aus welchem Grund hat der ehemalige Betreiber Regionalgas Euskirchen bei der Versorgungsanlage keine Alarmierungsanlage eingebaut?"

Ortsvorsteher Bernd Marx wendet sich mit zahlreichen Fragen an Bürgermeister Wolfgang Henseler. Er will nicht nur Ursache und Verantwortung geklärt wissen, sondern fragt auch nach dem Ergebnis der Analyse einer Wasserprobe, die in einer Widdiger Firma genommen wurde. Abschließen fragt Marx: "Was wurde und wird durch den Stadtbetrieb Bornheim unternommen, um zukünftig derartige Trinkwasserverunreinigungen im Stadtgebiet Bornheim zu vermeiden?"

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