Ortsvorsteher von Brenig Ortsentwicklung ist für Wilfried Hanft (SPD) ein großes Thema
BORNHEIM-BRENIG · Die Politik begleitet Wilfried Hanft schon mehr als sein halbes Leben. Seit Ende der 70er Jahre engagiert sich der 65-Jährige. Nun will er auch als neuer Ortsvorsteher von Brenig etwas bewegen.
"Ich habe schon den Ansporn, in diesem Amt etwas zu gestalten", sagt Hanft. Er wisse aber auch aus vielen Rats- und Ausschusssitzungen, "dass man bei manchen Dingen einen langen Atem braucht".
Noch vor der Kommunalwahl hat Hanft nicht unbedingt damit gerechnet, dass er Ortsvorsteher wird. "Vom Wahlkreis her ist Brenig eigentlich keine SPD-Hochburg, das kam schon etwas überraschend. Aber es ist ein Zeichen dafür, dass die Akzeptanz da ist."
Sehr bewegt haben ihn auch die Anrufe und E-Mails mit guten Wünschen, die er nach der Amtseinführung erhalten hat. "Als Ortsvorsteher hat man doch einen sehr direkten Draht zu den Bürgern, das schätze ich", sagt Hanft, der in Brenig aufgewachsen ist.
An seinem Heimatort mag er vor allem die hohe Wohnqualität. "Wir haben die Naherholung direkt vor der Haustür." Passend dazu zählen Joggen und Wandern zu seinen Hobbys. Wobei es ihn und seine Frau Annette van der Leeuw zum Wandern auch mal in die Berge zieht. "Ich bin aber auch leidenschaftlicher Fußballfan."
Hanft, der bei der Stadt Köln im Amt für Stadtentwicklung und Sanierung tätig war und nun in Altersteilzeit ist, ist es ein großes Anliegen, dass sich Brenig auch in Zukunft weiterentwickelt. Beispielsweise, indem Baulücken geschlossen würden. "In der Prioritätenliste für künftige Wohnbauflächen ist Brenig aber nicht gerade gut bedient worden."
Das liege vor allem an den Kriterien: Was die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Einkaufsmöglichkeiten angehe, hätten andere Orte bessere Voraussetzungen. "Aber es muss eine Entwicklung geben, damit Brenig in zwei Jahrzehnten nicht abgehängt ist."
Ein weiteres Thema, das ihn umtreibt, ist der Verkehr. "Wir haben hier sehr viel Durchgangsverkehr. Wir müssen etwas tun, damit er minimiert wird und die Straßen sicherer werden." Problematisch sei beispielsweise, dass vielen Autofahrern gar nicht bewusst sei, dass im Ort Tempo 30 gelte.
"Das wird nur einmal angekündigt." Deshalb wünscht er sich mehr Hinweisschilder. Aber nicht nur die Straßen innerorts beschäftigen Hanft, auch den Ausbau der L 182 zwischen Brenig und Heimerzheim hat er auf der Agenda. Er möchte sich für eine verträgliche Bauphase und eine transparente Planung einsetzen.
"Ich habe die Befürchtung, dass Brenig bei einer Vollsperrung einen immensen Schleichverkehr haben wird." Saniert werden müsste seiner Meinung nach auch die Zufahrt von der L 182 zum Golfplatz Römerhof, da die Straße in einem sehr schlechten Zustand sei. "Die Strecke ist eine Visitenkarte für Brenig und die gesamte Stadt Bornheim, da muss was passieren", macht Hanft deutlich.
Etwas tun müsse sich darüber hinaus auch beim Schutz gegen Überflutungen. "Wir hatten in den letzten Wochen ja einiges an Starkregen zu verkraften." Überlegungen seien derzeit, weitere Bergeinläufe oder Rinnen in Hangflächen zu schaffen.
Wichtig ist dem 65-Jährigen zudem, dass der Friedhof besser gepflegt wird. "Die Menschen beklagen sich schon, dass das Erscheinungsbild zu wünschen übrig lässt." Problematisch, gerade für Ältere oder Menschen mit Behinderung, sei auch das Steilstück auf dem Friedhof, besonders im Winter. "Es muss entschärft werden. Man spricht so viel von Inklusion. Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass sie nicht nur in der Schule wichtig ist."
Außerdem hofft Hanft auf weitere Paten, die sich ehrenamtlich um Grünflächen im Ort kümmern. "Es gibt in Brenig schon sehr viel ehrenamtliches Engagement, da können wir uns freuen. Vielleicht finden sich ja noch weitere Grünflächenpaten."
