Stadt plant Baugebiet in Bornheim Neue Umgehungsstraße für Sechtem

BORNHEIM-SECHTEM · Große Pläne hat die Stadt Bornheim mit dem östlichen Ortsrand von Sechtem. Nicht nur, dass östlich der Bahnhofstraße und südlich vom Eichholzweg ein Neubaugebiet entstehen soll, auch die Anlage einer neuen Landesstraße ist geplant.

Über beides werden sowohl der Ausschuss für Stadtentwicklung als auch der Stadtrat in dieser Woche beraten. Grundlage für den Entwurf des Bebauungsplans Se 21 ist der geltende Flächennutzungsplan der Stadt Bornheim. Mit dessen Aufstellung im Jahr 2010 wurden am östlichen Ortsrand von Sechtem eine neue Wohnbaufläche, eine Mischbaufläche als Ergänzung sowie Grün- und Landwirtschaftsflächen ausgewiesen. Konkret weist der Flächennutzungsplan für den östlichen Rand Sechtems zwei Abschnitte aus. Neben einem nördlichen (siehe Grafik), in dem der Friedhof an der Erfurter Straße liegt, auch ein direkt daran anschließender südlicher.

Zunächst steht der nördliche Teil auf der Agenda. Wie Bürgermeister Wolfgang Henseler im Gespräch mit dem General-Anzeiger erläutert, sollen in den Gebieten sowohl Ein- als auch Mehrfamilienhäuser entstehen. Im Moment gebe es eine große Nachfrage nach Wohnraum in Bornheim, so Henseler. Bezüglich der Mischfläche seien zwei Bereiche für Geschäfte und Dienstleistungsunternehmen vorgesehen, vielleicht auch für ein Restaurant.

"Es ist ganz wichtig, den Einzelhandel möglichst in den Ortschaften zu erhalten", so Henseler. In dieser Hinsicht weist die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Sitzungen von Stadtentwicklungsausschuss und Rat auch darauf hin, dass der "örtliche Vollversorger", also der Rewe-Markt, seinen Standort in das Neubaugebiet verlagern will.

Ein Mammutprojekt ist in diesem Zusammenhang der schon länger geplante Bau einer neuen Umgehungsstraße. Unter der Kennzeichnung L 190 n soll sie am Rand des Neubaugebiets von einem noch zu bauenden Kreisel an der K 42 (Grüner Weg) bis etwa zu den Bahngleisen verlaufen und so die "alte" L 190 entlasten. Obgleich als Landesstraße angelegt, soll sie aber nicht vom eigentlichen Straßenbaulastträger, sondern von der Stadt gebaut werden, erläutert Henseler.

Als Stadt könne man die Straße zu einem früheren Zeitpunkt fertigstellen als der Landesbetrieb Straßenbau NRW, führt das Bornheimer Stadtoberhaupt weiter aus. Letztlich soll die Straße dann aber an den Landesbetrieb übergeben werden. "Wir haben bereits mit Straßen NRW gesprochen und werden einen angemessenen Betrag erhalten", so Henseler. Die Baukosten für die L 190 n schätzt er auf rund drei Millionen Euro. Zwischen den neuen Häusern und der neuen Straße sollen Grün- beziehungsweise Landwirtschaftsflächen sowie Vorkehrungen zum Lärmschutz entstehen.

Wann die Bagger anrollen, ist aber längst nicht entschieden. Zumal die bisher vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen nicht alle im Besitz der Stadt sind. In der Grundstücksfrage soll es laut Henseler Umlegeverfahren geben. Zunächst ist aber erst einmal die Politik gefragt. In den beiden Sitzungen sollen die Politiker die Offenlage der Pläne und eine Einwohnerversammlung beschließen.

0 Der Ausschuss für Stadtentwicklung tagt am Mittwoch, 18. März, der Stadtrat am Donnerstag, 19. März. Beide Sitzungen finden in der Aula der Europaschule Bornheim, Goethestraße 1, statt. Beginn ist jeweils um 18 Uhr.

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