Rewe in Bornheim-Waldorf Neubau verzögert sich

BORNHEIM-WALDORF · Die Vergrößerung des Rewe-Marktes am Donnerbachweg in Waldorf wird sich verzögern. Eigentlich hätte der Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwochabend dem Rat für seine gestrige Sitzung empfehlen sollen, den geänderten Flächennutzungsplan sowie den entsprechenden Bebauungsplan voranzubringen.

Dazu kam es allerdings nicht. Einstimmig beauftragten die Ausschussmitglieder die Stadtverwaltung, mit dem Investor des Bauvorhabens erneut in Verhandlung zu treten und eine Reduzierung der geplanten Verkaufsfläche auszuloten.

Bereits im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass die Rewe-Gruppe plant, den vorhandenen Markt in Waldorf abzureißen, um ihn an gleicher Stelle wieder größer aufzubauen. Statt der bisherigen 1100 Quadratmeter Verkaufsfläche sollen dann 1700 Quadratmeter zur Verfügung stehen - plus Getränkemarkt, der so bleiben soll, wie er ist. Das neue Gebäude soll an den Getränkemarkt angegliedert werden.

In der Ausschusssitzung brachten CDU und FDP dann allerdings Bedenken vor. "Ich halte die Erweiterung für überdimensioniert", sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Heller - auch mit Verweis auf das Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt. Man befürchte negative Auswirkungen auf andere Märkte im nördlichen Vorgebirge, sollte der Waldorfer Markt in der vorgesehenen Größe gebaut werden. "Wir brauchen keinen ruinösen Wettbewerb im Vorgebirge", so Heller weiter.

Aus diesem Grund forderten CDU und FDP, dass Flächennutzungs- und Bebauungsplan so geändert werden, dass maximal 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche möglich sind. Ute Kleinekathöfer (SPD) hielt dagegen: "Das Sortiment soll nicht vergrößert, sondern nur auf größerer Fläche präsentiert werden." Die SPD halte es für fair, dass sich Rewe optimal präsentieren und entwickeln könne. Kleinekathöfer stellte klar: "Die Reduzierung auf 1300 Quadratmeter ist für uns nicht gangbar."

Hans Gerd Feldenkirchen (UWG) sah das ähnlich. "Wir sollten Rewe keine Daumenschrauben anlegen", befand er. Kritisch sah er allerdings die 90 geplanten Parkplätze. Das seien zu wenige, meinte er. Sein Vorschlag: Der Markt solle 1400 bis 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche haben. Zugleich sollten zehn Parkplätze mehr ausgewiesen werden. Darüber hinaus verpasste Feldenkirchen FDP-Mann Christian Koch einen Seitenhieb.

Der Antrag von CDU und FDP habe ihn überrascht, sagte er. "Gerade Ihre Partei steht doch für die freie Marktwirtschaft." Koch konterte: "Die FDP steht für soziale Marktwirtschaft." Die Entscheidung für 1700 Quadratmeter könne eine Kettenreaktion im Vorgebirge auslösen, so Koch. Dann könne es etwa den kleinen Rewe in Merten nicht mehr lange geben.

Bornheims Erster Beigeordneter Manfred Schier äußerte Bedenken hinsichtlich des Antrags von CDU und FDP. Der Investor habe erkennen lassen, dass er nur investieren wolle, wenn damit eine entsprechende Größe des Marktes verbunden sei. Es sei daher möglich, dass der Investor von dem Projekt abspringe. Es gelte zu sehen, wie eine Kompromisslinie erreicht werden könne, betonte Schier.

Genau das soll nun passieren. Nach einer durch die CDU beantragten Sitzungsunterbrechung war man auch bei der Union bereit, die Verwaltung mit neuen Verhandlungen mit dem Investor zu beauftragen. Einstimmig erfolgte dann der Beschluss, mit dem Investor über eine Reduzierung der ursprünglich geplanten Verkaufsfläche zu sprechen. Eine Größenordnung gab der Ausschuss nicht vor. Zugleich wünschte man sich mindestens zehn Parkplätze mehr. In der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses soll die Verwaltung von den Gesprächen berichten.

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