Kunst in Rösberg Miteinander von Wandel und Metamorphose

BORNHEIM-RÖSBERG · Larissa Laë aus Bonn zeigt in der Rösberger Galerie Raasch Malereien und Skulpturen

 Galerist Dieter Raasch mit Larissa Laë vor einem ihrer Werke.

Galerist Dieter Raasch mit Larissa Laë vor einem ihrer Werke.

Foto: Roland Kohls

VON BETTINA THRÄNHARDT

Ihre Skulpturen wirken, als könnte ein Lüftchen sie wegwehen, und sind in Wahrheit doch schwer. Schein und Sein: Das ist eines der Themen der Künstlerin Larissa Laë, die unter dem Titel "Kraft der Stille" in der Rösberger Galerie Raasch ausstellt. Eröffnet wurde die Werkschau von Wilfried Raasch und der stellvertretenden Bürgermeisterin Petra Heller. Dazu spielte Jeremias Cierpka (15) Gitarre. Erläutert wurden die Arbeiten von der Kulturjournalistin Christina zu Mecklenburg.

Bis zu einem Jahr arbeitet Laë an ihren Skulpturen, für die sie eine eigene Mischtechnik entwickelt hat. Die Unterkonstruktion ist aus Draht, Stahl, Folie oder Glas, darüber bringt die Künstlerin eine porzellanartige Masse auf. Mosaiken aus winzigen Papierfetzen bringen Farbe, ebenso wie 24-karätiges Gold.

Werden die Skulpturen angestrahlt, sei es mit Scheinwerfern oder von Sonnenlicht, entsteht ein ganz neuer optischer Eindruck. Der Wandel, die Metamorphose: Auch das ist ein Thema der

41-Jährigen, die schon in der Entstehungsphase ihrer Werke auf Licht als Veränderungskraft setzt. "Die Skulpturen beginnen mit Licht, das ich anmache", so die Bonnerin, "dann bekomme ich Visionen, wie das Objekt aussehen kann." Im Gegensatz zu den Skulpturen entstehen Laës abstrakte Malereien in Augenblicken. Intuitiv bringt sie Striche auf die Leinwand, die entfernt an kalligraphische Zeichen erinnern. "Nach dem ersten Wurf trete ich zurück, dann entscheide ich: Ist es stimmig? Welche Dynamik braucht es?", erläutert sie. Manchmal ergänzt sie das Bild dann um wenige weitere Pinselstriche, manchmal verwirft sie das Gemälde auch. Als "eine Kombination aus Action Painting, Kalligraphie und Choreographie" bezeichnete Christina zu Mecklenburg Laës Bilder bei der Vernissage. "Sie wirken wie Sprengsätze, wie intensive Entladungen", so zu Mecklenburg. Der Künstlerin bescheinigte sie "experimentelle Zivilcourage und Pioniergeist, auch Neues zu erschließen".

Die Ausstellung "Kraft der Stille" ist noch bis Sonntag, 27. September, in der Galerie Raasch, Schwarzwaldstraße 28 in Rösberg, zu sehen. Die Künstlerin ist an den Sonntagen, 20./27. September, jeweils von 15 bis 18 Uhr anwesend, weitere Besucherzeiten nach Vereinbarung unter Tel. 0 22 27/9 09 00 59 oder 01 70/2 12 35 20.

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