Spielen in Bornheim Mehr Geld für die Spielplätze

BORNHEIM · Jugendhilfeausschuss erhöht die Mittel für den Unterhalt um mehr als 100 Prozent.

 Bei einer Wasser-Spielanalage auf dem Walberberger Spielplatz an der Straße Im König vergammelt das Holz.

Bei einer Wasser-Spielanalage auf dem Walberberger Spielplatz an der Straße Im König vergammelt das Holz.

Foto: Roland Kohls

Die Spielplätze auf Bornheimer Stadtgebiet haben am Mittwochabend für Diskussionen bei der Haushaltsberatung im Jugendhilfeausschuss gesorgt. Zum einen bemängelten die Ausschussmitglieder die fehlende Fortschreibung des Spielflächenbedarfsplans, andererseits kritisierten sie die unzureichende Pflege der Spielplätze. Einstimmig bei einer Enthaltung empfahlen sie dem Rat, die Mittel für den Unterhalt der Grundstücke von 4500 auf 10 000 Euro und der Spielplätze von 9000 auf 20 000 Euro jeweils um mehr als das Doppelte zu erhöhen.

In der schriftlichen Antwort auf den FDP-Antrag, die Mittel zu erhöhen, hatte die Verwaltung behauptet, dass die "eingestellten Mittel für die Unterhaltung von "Grundstücken, Spielplätzen und Spielgeräten ausreichend" seien. Doch Angelika Brief von der UWG kannte alleine zwei Spielplätze, die offensichtlich nicht hinreichend gepflegt würden. Auch Rainer Züge (SPD) äußerte Zweifel, dass die vorhandenen Mittel ausreichen. "Wenn ein vorhandenes Spielgerät drei Jahre lang nicht aufgebaut wird, sind offenbar nicht genügend Mitarbeiter vorhanden", sagte er in Anspielung auf den offenen Brief der Elternschaft der Bornheimer Europaschule, der im Schulausschuss am Dienstag Thema war (der GA berichtete).

"Ich kann das Motiv gut verstehen", sagte Dezernent Markus Schnapka, und räumte ein, dass die begrenzten finanziellen Mittel der Grund für die unzureichende Unterhaltung der Spielplätze sind. "Das hätte ich gerne auch in der Verwaltungsvorlage gelesen", sagte Petra Heller von der CDU.

"Auch wenn mich der Kämmerer einen Kopf kürzer macht, unterstütze ich den Antrag", schwenkte Schnapka schließlich ein und empfahl die Mittel zu erhöhen, da durch eine vernünftige Unterhaltung "auch Werte erhalten werden". Da es sich bei der Unterhaltung der Spielplätze um eine Pflichtaufgabe der Stadt handelt, wie Kämmerer Ralf Cugaly bestätigte, kann auch die Kommunalaufsicht nicht einschreiten.

"In der Vergangenheit haben wir jährlich eine Übersicht über den Bestand und Bedarf an Spielflächen bekommen", sagte Petra Heller und mahnte die Fortschreibung des Spielflächenbedarfsplans an. Die Erarbeitung des Plans war wegen Personalmangels in den vergangenen Jahren liegen geblieben. "Es ist auch unser Ziel, den Spielflächenbedarfsplan fortzuschreiben", sagte Dezernent Schnapka.

Ein besonderes Augenmerk auf die Sandkästen bei der Bedarfsanalyse zu legen, regte Rainer Züge (SPD) an. "Auch wenn es überrascht, sind die Sandkästen oft das Teuerste auf einem Spielplatz", wusste er. Der Sand müsse nämlich regelmäßig erneuert werden, was sehr kostspielig ist. Wenn in einem Bereich keine Kleinkinder mehr leben und deshalb kein Sandkasten mehr nötig ist, solle der Sandkasten verschwinden. "Da können wir viel Geld sparen", so Züge.

Die Ausschussmitglieder bestimmten, dass die Fortschreibung des Spielflächenbedarfsplans dem Jugendhilfeausschuss zeitnah vorgestellt werden soll und ihn künftig regelmäßig fortzuschreiben.

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