Einkaufszentrum in Merten Kunden und Geschäftsinhaber ziehen positive Bilanz

BORNHEIM-MERTEN · Knapp zwei Monate nach der Eröffnung des Einkaufszentrums (EKZ) "Am Roten Boskoop" in Merten ziehen die Geschäftsinhaber eine positive erste Bilanz. Mitte November sind acht Läden dort eingezogen.

Neben dem großen Filialisten Aldi und der Drogeriemarktkette dm, einem Rewe-Getränkemarkt und der Bäckereikette Voigt machen vier Fachhändler die 4000 Quadratmeter Verkaufsfläche komplett: Die Kombination von Mode, Schreibwaren, Geschenkartikeln und Floristik kommt gut an bei den Kunden.

"Wir sind völlig überwältigt von der positiven Resonanz", freut sich Nathalie Lebaube, die in ihrem Geschäft "Creainvita" Deko-Artikel, Wohnaccessoires, Delikatessen, Schmuck und besondere Geschenkideen anbietet. Sie bereut den Umzug ihres Ladens von der Hauptstraße in Walberberg zum "Roten Boskoop" nicht.

"Früher waren wir ein Geheimtipp. Heute profitieren wir von der sogenannten Laufkundschaft. Viele Leute schauen einfach mal rein ins Geschäft und nehmen eine Kleinigkeit mit. Aber auch wenn sie nicht gleich etwas kaufen, merken sie sich das Angebot und kommen bei Bedarf darauf zurück." Als gelungen bezeichnet sie die Zusammenstellung des Angebots im neuen Einkaufszentrum: "Für die Kunden ist es praktisch und für die Händler die perfekte Symbiose."

Nadine Pfehr, Filialleiterin des Modehauses "Chris", kann ebenfalls nur Positives berichten. "Das Weihnachtsgeschäft lief sehr zufriedenstellend. Außerdem freuen wir uns, dass wir viele neue Kunden aus dem Brühler Raum gewinnen konnten."

Peter Nipps wagte mit seinem Schreibwarenladen einen Neuanfang "Am Roten Boskoop". Vor drei Jahren übernahm er das Geschäft seiner Mutter, die ihr Sortiment zehn Jahre lang in der Mertener Kirchstraße anbot. "Wir stehen natürlich noch ganz am Anfang. Aber die erste Bilanz fällt gut aus", meint Nipps.

Besonders freut er sich, dass er seine Stammkunden halten konnte. "Aber es sind auch viele Neukunden dazu gekommen, man sieht täglich neue Gesichter." Das Sortiment hat Nipps im Großen und Ganzen beibehalten. "Wir haben lediglich die Auswahl erweitert, es gibt von allem ein bisschen mehr." Auch Blumen Schmitz kehrte der Kirchstraße den Rücken und bietet Schnittblumen und Topfpflanzen nun auf einer viel größeren Verkaufsfläche als zuvor an.

"Für mich hat das neue Einkaufszentrum nur Vorteile", erklärt eine Kundin. "Ich kann viel erledigen, ohne groß herum fahren zu müssen. Ich hoffe nur, dass auch die anderen Geschäfte im Ort noch genügend Kundschaft haben." Das betrifft vor allem den Rewe-Markt an der Kirchstraße. Inhaber Gerd Hamacher registriert weniger Kunden und damit weniger Umsatz. Da er auch den Rewe-Getränkemarkt "Am Roten Boskoop" betreibt, kann er von beiden Seiten berichten.

"Es ist schon so, dass Aldi und dm eine große Konkurrenz darstellen. Die Entwicklung des Getränkemarktes muss man abwarten - da wird der Sommer zeigen, wie es tatsächlich steht." Iris Gierlich, deren Blumenladen in der Beethovenstraße ansässig ist, macht das neue Angebot des EKZ nicht zu schaffen. "Wir haben unsere Stammkundschaft und die bleibt uns auch treu." Über den zu Stoßzeiten vollen Parkplatz freut sich Ortsvorsteher Hans Gerd Feldenkirchen.

"Ich hatte von Anfang an keine Bedenken, und mein Eindruck ist, dass alle vom neuen Angebot profitieren." Zwar hätten zwei Läden die Kirchstraße verlassen, aber für beide habe man schnell Nachfolger gefunden. Ein Leerstand ist somit nicht entstanden. Überhaupt sei der Besatz nahezu wie noch vor zehn Jahren. Im Ortskern finden sich inzwischen vor allem Friseure und Reisebüros. "Für sie sind die großen Ladenlokale 'Am Roten Boskoop' zu groß", sagt Feldenkirchen.

"Wir haben aber bei der Ansiedlung des neuen Einkaufszentrums auch viel Wert darauf gelegt, dass der Rewe-Markt im Ort bleibt" - damit viele dort weiter zu Fuß ihre Einkäufe erledigen könnten. Zufrieden ist Feldenkirchen auch mit der neuen Verkehrssituation. Sie habe sich durch den großen Kreisel verbessert. Die Ausfahrt aus der Beethovenstraße sei unproblematischer geworden, weil die Autos auf der Bonn-Brühler-Straße durch den Kreisel deutlich langsamer fahren würden. "Die fußläufige Anbindung der Kreuzstraße ans EKZ steht noch aus, soll aber in Kürze verwirklicht werden."

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