Aktive Bürger Bornheim gegen Flüchtlingsunterkunft in Widdiger Mitte Kritik an Unterschriftenaktion für Erhalt des Dorfplatzes

BORNHEIM · Die Einigkeit war schnell vorbei. Wie berichtet, hatten CDU, Grüne und ABB am Dienstagabend einmütig ihren gemeinsamen Antrag zur Zukunft der Wasserversorgung in Bornheim präsentiert. Im Anschluss wurde die Luft in dem kleinen Fraktionsbüro der ABB am Servatiusweg allerdings dick.

Mit deutlichen Worten kritisierten die Vertreter der Grünen und der Union das Vorgehen der Aktiven Bürger Bornheim (ABB) in der Diskussion um ein geplantes Flüchtlingsheim in Widdig.

Grünen-Ratsherr Markus Hochgartz nannte die Unterschriftenaktion für den Erhalt des Dorfplatzes in Widdig "unmöglich". Wie berichtet, sammelt eine Bürgerinitiative, in der auch ABB-Chef Paul Breuer aktiv ist, im Ort Unterschriften gegen die Pläne der Stadt, auf dem Dorfplatz an der Römerstraße eine Unterkunft für Flüchtlinge zu errichten.

Bereits vor der entsprechenden Bürgerversammlung, die in der vergangenen Woche abgehalten wurde, hatten sich die ABB klar gegen den Dorfplatz als Standort ausgesprochen und von anderen Grundstücken berichtet, die ihrer Ansicht nach besser geeignet seien.

Wie auf der Internetseite der ABB zu lesen ist, handelt es sich dabei um Grundstücke an der Ecke Burgunderstraße/Alemannenweg, am Salierweg in der Nähe der Stadtbahnlinie 16, an der Ecke Alemannenweg/Altmühlstraße sowie am Gotenweg in Richtung Urfeld. Wie Hochgartz betonte, habe die Stadtverwaltung angeboten, alle möglichen Standorte in Widdig zu prüfen.

Im Vorfeld solle daher kein Grundstück ausgeschlossen werden. Zugleich rufen die Grünen die ABB dazu auf, die Unterschriftenaktion zu beenden. Alles andere sei ein Bruch der Bornheimer Erklärung für Respekt, Akzeptanz und Toleranz. Sollte dem nicht nachgekommen werden, sei eine weitere Zusammenarbeit mit den Aktiven Bürgern Bornheim ausgeschlossen, so Hochgartz weiter.

Auch die CDU will erst die Prüfung aller Grundstücke abwarten. "Dann wird eine Entscheidung getroffen", sagte Petra Heller, Fraktionsvorsitzende der Union. "Wir wollen erst bewerten und dann urteilen." Das Vorgehen der ABB nannte Heller "hinderlich" für andere gemeinsame Anliegen.

Weiter sprach sie von einer "punktuellen Zusammenarbeit" mit den Aktiven Bürgern Bornheim. "Wenn man mit uns nicht mehr zusammenarbeiten will, ist das schade", sagte wiederum der ABB-Vorsitzende Paul Breuer. Zugleich betonte er, dass die Wählergemeinschaft nicht fremdenfeindlich sei. Breuer: "Alle unsere Veröffentlichungen lassen erkennen, dass wir nichts gegen Flüchtlinge haben." Allerdings spreche man sich für eine gleichmäßige Verteilung von Flüchtlingen auf alle 14 Bornheimer Stadtteile aus. Zugleich kritisierte Breuer die aus seiner Sicht mangelnde Beteiligung der Bürger in der Frage eines Standorts für eine Flüchtlingsunterkunft in Widdig.

Darüber hinaus erklärte auch Breuer, dass die ABB die Zusammenarbeit mit anderen Parteien vom jeweiligen Anliegen abhängig machten.

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