Erweiterung des Roisdorfer Rewe-Centers Ja zum Grundstücksverkauf

BORNHEIM-ROISDORF · Dem Verkauf der städtischen Grundstücke zur Erweiterung des Rewe-Centers in Roisdorf steht nichts mehr im Wege. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss am Mittwochabend im nicht-öffentlichen Teil seiner Sitzung beschlossen.

 Das Rewe-Center in Roisdorf wird zu einem Einkaufszentrum mit 12 000 Quadratmetern Verkaufsfläche erweitert.

Das Rewe-Center in Roisdorf wird zu einem Einkaufszentrum mit 12 000 Quadratmetern Verkaufsfläche erweitert.

Foto: Wolfgang Henry

700.000 Euro wird Investor Gerd Sutorius, der mit Tochter Andrea zu dem Termin gekommen war, demnach für die Areale zahlen. Lediglich die Schumacherstraße bleibt im Besitz der Stadt. Eine große Mehrheit - bei Gegenstimmen von FDP, ABB und einem Teil der CDU - fanden im Stadtentwicklungsausschuss auch die veränderte Planung für das Einkaufszentrum (EKZ) und der angepasste städtebauliche Vertrag, in dem die Details für den Ausbau geregelt sind.

Die neue Planung hatte Architekt Ludwig Dederichs den Ausschussmitgliedern zuvor erläutert. Der größte Unterschied: Statt eines Gesamtkomplexes wird es zwei Gebäude geben, die durch die Schumacherstraße voneinander getrennt werden. Die Verkaufsfläche reduziert sich dadurch laut Dederichs um rund zehn Prozent: Statt 13.500 stünden rund 12.000 Quadratmeter zur Verfügung.

"Die Grenzen und Sortimente, wie sie im Bebauungsplan Ro 17 festgelegt sind, werden in der neuen Planung genau eingehalten", machte Dederichs deutlich. Geplant sind unter anderem ein Vollversorger mit rund 3500 Quadratmeter Fläche, ein Markt für Unterhaltungselektronik und eine kleine Mall im vorderen Gebäude sowie das Schuhgeschäft und ein dm-Markt im Gebäude zum Bahndamm hin.

Der Verkehr fließt über einen neuen Kreisel an der Bonner Straße ins Parkhaus sowie über eine Rampe von der Schumacherstraße auf das Parkdeck auf dem hinteren Gebäude. Ein Parkleitsystem soll Autofahrern bei der Suche nach einem freien Platz helfen. "Wir hätten ein Einkaufszentrum aus einem Guss zwar für die städtebaulich interessantere Variante gehalten", sagte Ute Kleinekathöfer (SPD). Diese Variante sei nun aber das, was möglich sei. "Wir hoffen, dass die unendliche Geschichte dann mal ein Ende findet", ergänzte sie.

Enttäuscht zeigte sich Jörn Freynick (FDP). Es gehe darum, ein Gebiet städtebaulich richtig zu entwickeln. "Die EKZ-Pläne sind der falsche Weg", sagte er. Freynick kritisierte zudem, dass die CDU "umgefallen" sei und das Versprechen, für ein kleineres Einkaufszentrum zu stehen, gebrochen habe. Eine solche Absprache hat es laut Hans Dieter Wirtz (CDU) aber nie gegeben. Längere Diskussionen gab es beim Thema Kreisel an der Kreuzung Bonner Straße/Herseler Straße/Siegesstraße.

Während die SPD-Fraktion ihn mit dem Geld aus dem Grundstücksverkauf finanzieren möchte, plädierte die CDU-Fraktion dafür, den Kreisel zunächst außen vor zu lassen. "Lasst uns erst einmal abwarten, wie sich der Verkehr entwickelt, wenn die L 183 n fertig ist", bat Konrad Velten (CDU). Für Harald Stadler (SPD) ist der Kreisel hingegen dringend notwendig, "sonst bricht der Verkehr zusammen".

Am Ende einigten sich die Mitglieder darauf, den Kreisel aus dem städtebaulichen Vertrag zu streichen, aber dennoch dem Rat zu empfehlen, dafür Mittel in den Haushalt einzustellen. Sie sollen allerdings mit einem Sperrvermerk versehen werden. Eine Mehrheit fand auch ein Antrag der UWG-Fraktion: Sollte die Schumacherstraße wegen des Einkaufszentrums umgebaut werden, sollen die Kosten dem Investor in Rechnung gestellt werden.

Gestern Abend gab dann auch der Rat ohne größere Debatte mit 37 zu elf Stimmen sein Okay zur veränderten Planung. Damit steht dem Bau des Einkaufszentrums nach vielen Diskussionen, Protesten und dem Bürgerbegehren politisch nichts mehr entgegen.

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