Künstlerkreis Vorgebirge Historische Kulisse für Bilder und Plastiken

BORNHEIM-HERSEL · "Ich male, seit ich denken kann", erzählt Gisela Wenzel, während sie auf ihre Bilder und Collagen in Acryl- oder Aquarelltechnik deutet, die sich allesamt mit dem Thema Mensch und Natur befassen. "Schon in der Schule hingen meine Bilder an den Wänden", erinnert sich die in Hersel lebende Künstlerin. Am Wochenende zierten nicht nur ihre, sondern auch die Werke neun weiterer Kunstschaffender aus dem Künstlerkreis Vorgebirge den Innenhof des Weingutes Antwerpen an der Herseler Rheinstraße.

 Doris Peters (rechts) zeigt Künstlerin Sabine Decker-Horz, die ebenfalls ausstellt, ihr Werk.

Doris Peters (rechts) zeigt Künstlerin Sabine Decker-Horz, die ebenfalls ausstellt, ihr Werk.

Foto: Axel Vogel

Zum 8. Mal bot der Marienhof eine stimmungsvolle Kulisse für Bilder, Fotografien, Plastiken und Keramiken.

Viele lobende Worte fand Bürgermeister Wolfgang Henseler für die Arbeit des 1980 gegründeten Künstlerkreises, dem zurzeit 18 aktive Mitglieder angehören. "Der Künstlerkreis versteht es, nicht nur kunst-, sondern auch kommunenübergreifend zu arbeiten", so Henseler. Sowohl Henseler als auch der Vorsitzende des Künstlerkreises Vorgebirge, Karl Kutsch, dankten der Familie Antwerpen, die der Ausstellung seit Jahren diesen besonderen Rahmen ermöglichen.

Ein "Urgestein" des Künstlerkreises ist Albin Wenzel. In direkter Nachbarschaft zu den Bildern seiner Frau Gisela ließ er mit seinen Aufnahmen vom Ostseestrand Urlaubserinnerungen aufkommen. Auch ihn begleitet sein Hobby schon sein Leben lang: "Meine erste Kamera, eine Kodak Retina Ia, habe ich mir mit Zeitungsaustragen verdient", berichtete der 80-Jährige. Dass Doris Peters Werk über eine große Bandbreite verfügt, verraten Bilder mit Titeln wie "Herbst", "Meerestiefen" oder "Schleiertanzprinzessin". Die Ideen für ihre überwiegend abstrakten Arbeiten entwickelt die Herselerin, die 2013 Mitglied des Künstlerkreises wurde, während der Schaffensphase.

Ähnlich geht Sabine Decker-Horz vor, die für ihre Bilder Acryl, verschiedene Stifte, Leinöl oder Ölfarbe verwendet. "Man weiß vorher nie, was entsteht", beschreibt die gebürtige Frankfurterin das Prinzip. "Die Bilder entstehen aus einer Art gelenktem Zufall heraus, der immer wieder überraschende Effekte bereithält." Innerhalb des Herseler Herbstes am Sonntag, 20. September, will die Künstlerin ihre Arbeiten in ihrem Atelier in der ehemaligen Germania Brauerei präsentieren. Auch Figürliches hatte die Schau zu bieten: Burkhard Gerkens' Tonfiguren harmonisierten perfekt mit der Umgebung der Hofanlage. "Es ist die Vielfalt, die den Künstlerkreis Vorgebirge so lebendig macht", resümierte der Vorsitzende Kutsch.

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