Johanneshaus Hilfe nach psychischen Krisen

BORNHEIM · Noch stehen die beiden gegenüberliegenden Gebäude in der Kallenbergstraße in Bornheim leer, in Zukunft ist dort ein neues Forum für Gesundheit und Bildung geplant. Geleitet von der gemeinnützigen Malteser-Johanniter-Johanneshaus-Gesellschaft soll es Menschen in und nach psychischen Krisen Beratung und Hilfe bieten.

 Die Projektbeauftragte Eva Mauersberger und Klaus-Jürgen Protzer, Geschäftsführer der gemeinnützigen Malteser-Johanniter-Johanneshaus-Gesellschaft, vor einem der Häuser, in dem künftig ein Hilfsangebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen eingerichtet werden soll.

Die Projektbeauftragte Eva Mauersberger und Klaus-Jürgen Protzer, Geschäftsführer der gemeinnützigen Malteser-Johanniter-Johanneshaus-Gesellschaft, vor einem der Häuser, in dem künftig ein Hilfsangebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen eingerichtet werden soll.

Foto: Schmitt

Die Gesellschaft ergänzt damit ihr Angebot in Bornheim: Sie ist bereits mit dem Second-Hand-Kaufhaus und Café Hannes am Peter-Fryns-Platz vertreten, zudem betreibt sie eine stationäre Einrichtung in Roisdorf.

Ziel des Forums sei unter anderem, die betroffenen Menschen über die Tagesstruktur wieder in den Alltag einzugliedern, sagt Geschäftsführer Klaus-Jürgen Protzer. Unterschiedliche Beschäftigungsangebote wie eine kleine Werkstatt und eine therapeutische Unterstützung sollen dafür zur Verfügung stehen. Wie häufig die Klienten kommen, ist individuell unterschiedlich. "Wir haben welche, die kommen einmal in der Woche für zwei Stunden, andere kommen viermal in der Woche", sagt Eva Mauersberger, Beauftragte für das geplante Projekt in der Kallenbergstraße. Derzeit nutzen die Klienten aus dem linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis die Betreuungsangebote des Aulhofs in Siegburg. Dort ist bereits ein Forum für Bildung und Gesundheit angesiedelt. "Aber die Fahrtzeit mit dem Shuttleservice ist eine große Belastung", sagt Mauersberger. Deshalb will das Johanneshaus nun auch im Linksrheinischen ein stadtteilbezogenes Angebot schaffen.

Ausreichend Platz steht in den beiden Häusern in der Kallenbergstraße auf mehreren Etagen zur Verfügung. Über einen Aufzug soll die Barrierefreiheit gewährleistet sein. In einem der Gebäude ist zudem ambulantes betreutes Wohnen vorgesehen. "Wir stellen uns eine Wohngemeinschaft für drei Personen vor", sagt Mauersberger. Diese WG biete besonders aufgrund der Nähe zum neuen Betreuungsanbot viele Möglichkeiten. "Dann fällt der Schritt nach der Zeit in den stationären Einrichtungen noch einmal leichter", erklärt Protzer. So wüssten die Bewohner, dass immer jemand in der Nähe sei, ergänzt Mauersberger. Außerdem sind Büros und ein kleines Bistro geplant. Letzteres soll nicht nur den Klienten, sondern auch der Nachbarschaft offen stehen. Darüber hinaus soll die Möglichkeit bestehen, Räume in den Gebäuden beispielsweise für Feiern zu mieten. "Das Forum soll für die ganze Nachbarschaft offen sein, auch was Beratungen angeht", sagt Mauersberger.

Wie viel der Um- und Ausbau der Gebäude kosten wird, dazu kann Protzer noch nichts sagen. "Wir können aber einen großen Teil in unserer Arbeitstherapie selbst erledigen", sagt er. Damit haben die Klienten in einigen Räumen bereits angefangen und die Tapeten gelöst. "Sie können sich dann hinterher auch ganz anders mit den Gebäuden identifizieren", fügt Mauersberger an.

Damit auch die Nachbarn wissen, wer demnächst in die beiden Gebäude einzieht, haben Mauersberger und einige Kollegen und Klienten bereits ein Nachbarschaftstreffen veranstaltet. "Es ist auch für uns wichtig zu wissen, was den Nachbarn am Herzen liegt", sagt Mauersberger. Es sei ein schönes Zusammentreffen gewesen. Wann das Forum für Gesundheit und Bildung fertig sein wird, steht noch nicht fest. "Derzeit schauen die Architekten, wie die Flächen am besten genutzt werden können", sagt die Projektbeauftragte. "Wir sind noch mitten in der Planungsphase."

Hintergrund

Die Malteser-Johanniter-Johanneshaus gemeinnützige Gesellschaft wurde 1991 als eingetragener Verein gegründet. Ihre Aufgabe: Menschen mit psychischen Erkrankungen bei ihrem selbstbestimmten Alltag zu unterstützen und ihnen neue Perspektiven zu eröffnen. Den betroffenen Menschen bietet die Gesellschaft ambulant betreutes Wohnen, stationäres Wohnen sowie eine Betreuung in der Tagesstruktur an.

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