Bauplanung am Brombeerweg in Roisdorf Grüne suchen eine Ausgleichsfläche für den Reiterhof

BORNHEIM · Der geplante Reiterhof am Roisdorfer Brombeerweg sorgt auch nach dem Vergleich im Verfahren am Kölner Verwaltungsgericht im Januar für reichlich Diskussionsstoff (der GA berichtete).

 Unser Archivbild zeigt Uwe Heynmöller vor seinem Grundstück in Bornheim-Roisdorf, auf dem die Reithalle entstehen soll.

Unser Archivbild zeigt Uwe Heynmöller vor seinem Grundstück in Bornheim-Roisdorf, auf dem die Reithalle entstehen soll.

Foto: Schmitt/Archiv

Eine gemeinsame Position zu dem Bauvorhaben, das nach seiner juristischen Klärung nun von der Stadt Bornheim geprüft werden muss, versuchte der Grünen-Ortsverband Bornheim bei seiner Mitgliederversammlung jetzt im Walberberger Landhaus Wieler zu erarbeiten.

Mehrere Vertreter des Bundes für Natur- und Landschaftsschutz (BUND) waren der Einladung der Grünen gefolgt, um ihre Einwände gegen das Bauprojekt zu verdeutlichen und offene Fragen zu beantworten.

Uwe Heynmöller, der die Reithalle im Landschaftsschutzgebiet errichten möchte, blieb der Veranstaltung dagegen fern. Eine direkte Konfrontation in diesem Rahmen mache keinen Sinn, erklärte Heynmöller auf GA-Anfrage. Er habe den Grünen umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung gestellt und sei auch gerne bereit, Fragen zu klären.

Er begrüße die Bemühungen der Grünen, sich ein objektives Bild der Sachlage zu verschaffen. Wie berichtet, hatte die Kreisverwaltung Siegburg als untere Landschaftsbehörde die Genehmigung für den Hof 2012 erteilt, musste sie auf Weisung der übergeordneten Bezirksregierung 2013 aber wieder zurücknehmen. Dagegen wiederum hatte Uwe Heynmöller vor dem Verwaltungsgericht Köln erfolgreich geklagt. Der BUND indes will nicht locker lassen. "BUND und der Landschaftsschutzverein Vorgebirge sehen durch die Entscheidung das gemeinsame Vorhaben einer Obstblütenlandschaft zwischen Brenig und Roisdorf gefährdet", erläuterte Achim Baumgartner, Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Rhein-Sieg.

Das eigentliche Problem sei nicht die Halle an sich, sondern die etwa 40 Großpferde, die in der Umgebung der Halle verteilt werden müssten. Es sei nicht klar, welche Flächen Heynmöller hierzu zur Verfügung stünden. Hinzu komme das zusätzliche Verkehrsaufkommen, das durch die Pferdebesitzer verursacht werde. "Wege, die bisher nur für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben sind, werden dann stark genutzt", so Baumgartner. Zunächst wollen die Grünen nun die Klärung der Fakten erreichen.

Hierzu hat Heynmöller den Beteiligten eine umfangreiche Vorhabenbeschreibung zur Verfügung gestellt, die unter anderem auf Fragen zum Artenschutz, landschaftspflegerischen Maßnahmen und Verkehrsaufkommen Bezug nimmt. Demnach konnte der Pferdebetrieb langfristig die notwendigen Flächen von 0,35 Hektar pro Pferd anpachten, um die eigene Futtergrundlage sicherzustellen. Die Flächen werden als Weiden und als Flächen zur Futtererzeugung genutzt.

Was das Verkehrsaufkommen betrifft, wird pro Tag mit etwa zehn bis 20 Pkw gerechnet, die aus Richtung Alfter und Bornheim zu Betriebsgelände kommen. Bei seinen Kunden handele es sich nicht um Turnierreiter, die jedes Wochenende mit Pferdetransportern zu den umliegenden Reitturnieren fahren, so Heynmöller zum GA.

"Man muss die Interessen und Argumente beider Seiten abwägen", sagte Michael Hochgartz, Pressesprecher des Grünen-Ortsverbandes, auf der Mitgliederversammlung. Daher wolle man Uwe Heynmöller nochmals einladen, um seine Argumente zu hören. Zu überlegen sei, ob der Standort wirklich geeignet ist oder ob eventuell eine Ausgleichsfläche gefunden werden könne.

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