Wasserwechsel in Bornheim Grüne fordern mehr Sachlichkeit

BORNHEIM · Die Bornheimer Grünen werfen Bürgermeister Wolfgang Henseler, der SPD und der UWG vor, die Bürger mit Mutmaßungen beim Thema Wasserwechsel zu verunsichern. Auch sei die Entscheidung, die Versorgung umzustellen, nicht voreilig getroffen worden, teilen sie in einer Erklärung mit.

Wie berichtet, hatte der Bornheimer Rat Anfang Oktober beschlossen, künftig nur noch Wasser vom Wahnbachtalsperrenverband (WTV) zu beziehen. Bislang kommt das Trinkwasser zu drei Vierteln vom Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel (WBV) und zu einem Viertel vom WTV. Henseler hatte daraufhin technische und juristische Expertisen beauftragt. Das Ergebnis: Eine Umstellung sei grundsätzlich machbar, die Mehrkosten müssten aber von der Kommune getragen werden. Zusätzliche Kosten von rund 800.000 Euro jährlich stehen im Raum. Deshalb tendiert Henseler derzeit zu einem Kompromissvorschlag.

"Seit über einem Jahr haben wir über die Wasserversorgung in Bornheim diskutiert, auch im Wahlkampf. Wieso diese Entscheidung dann übereilt getroffen worden sein soll, erschließt sich mir nicht", meint der Grünen-Fraktionsvorsitzende Manfred Quadt-Herte. Es sei vielmehr bedauerlich, dass der Bürgermeister dieses Thema nicht aufgenommen habe. "Die Mehrheit des Rates hat sich im Wahlkampf für einen Wechsel ausgesprochen. Warum der Bürgermeister dieses Thema nicht mit den Fraktionen im Vorfeld besprochen hat, bleibt für mich unverständlich." Die Grünen fragen sich zudem, warum es nach mehr als einem Jahr Diskussion so viele neue kommunalrechtliche und finanzielle Fakten gebe.

Als "schlechten politischen Stil" sehen sie an, dass Henseler bislang zwar mit der Presse, aber nicht mit den Fraktionen über das Rechtsgutachten gesprochen habe. Die Grünen fordern nun alle zu einer sachlichen Auseinandersetzung "ohne Panikmache" auf, um eine Entscheidung im Interesse der Bürger zu treffen. "Sollten rechtliche oder finanzielle Gründen tatsächlich die Umstellung unmöglich machen, werden wir nicht mit dem Kopf durch die Wand wollen", so Markus Hochgartz. "Aber die bisher vorgelegten Gutachten haben nur eines zweifelsfrei dargelegt: An der technischen Umsetzung wird der Wasserwechsel nicht scheitern, gegen jede bisher verbreitete Polemik."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort