Königstraße in Bornheim Gewerbeverein will weiter gegen die Einbahnstraßenregelung kämpfen

BORNHEIM · Zu einer Mitgliederversammlung hatte der Gewerbeverein Bornheim jetzt in die Kaiserhalle eingeladen. Knapp zwei Dutzend Gewerbetreibende waren gekommen, um sich an diesem Abend über den neuesten Sachstand zum Thema Königstraße und Roisdorfer Einkaufszentrum zu informieren.

Nachdem der Verein um den Vorsitzenden Norbert Nettekoven sich nach dem Ratsbeschluss im Mai wohl oder übel mit der Einbahnlösung arrangiert und sich für eine kürzere Bauzeit stark gemacht hatte, sieht die Sachlage nach der Aufhebung des Beschlusses am 2. Juli wieder anders aus: Mit 25 zu 24 Stimmen hatte der Bornheimer Rat damals die derzeit eingerichtete Einbahnregelung auf der Königstraße abgelehnt.

Es werde aktuell nur weitergebaut, um Fakten zu schaffen, kommentierte Norbert Nettekoven das Vorantreiben der Bauarbeiten trotz der unklaren rechtlichen Situation. Irritationen um ein gemeinsames Flugblatt der Stadt und des Gewerbevereins, das die Kunden über die Baumaßnahmen informierte, räumte er aus. "Das Flugblatt wurde gedruckt, weil wir davon ausgingen, dass die Einbahnstraßenlösung kommen wird", so Nettekoven.

"Wir haben unsere Meinung nicht geändert", betonte er. "Nach wie vor halten wir die verkehrsberuhigte Zweibahnlösung für die bessere Variante." Zudem würden derzeit die rechtlichen und fachlichen Stellungnahmen, die der Bürgermeister zur Beurteilung der Rechtmäßigkeit des Ratsbeschlusses vom 2. Juli eingeholt hat, durch ein Anwalts- und Sachverständigenbüro überprüft. Die Ergebnisse werden noch vor der Ratssitzung am kommenden Donnerstag erwartet.

Widerstand will der Gewerbeverein weiterhin auch gegen das geplante Einkaufszentrum in Roisdorf leisten. Wie berichtet, plant Investor Gerd Sutorius auf dem Ex-Toom-Gelände (jetzt Rewe-Center) in Roisdorf ein Einkaufszentrum. Den Bebauungsplan "Ro 17" sowie den städtebaulichen Vertrag mit dem Investor hatte der Rat Ende März dieses Jahres mit 24 zu 19 Stimmen beschlossen. Der Verkauf der städtischen Grundstücke ist weiterhin offen.

Der Gewerbeverein Bornheim hat Zweifel an den von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten. Daher soll ein Normenkontrollantrag gestellt werden.

"Die Gutachten der Stadt sind von unseren ad absurdum geführt worden", sagte Norbert Nettekoven. Man rechne sich daher große Möglichkeiten aus, dass der Bebauungsplan gekippt werde. "Unser Insistieren zeigt Wirkung. Auch hier müssen wir dranbleiben."

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