Königsstraße in Bornheim Gewerbeverein will nicht klein beigeben

BORNHEIM · Politisch ist an der Entscheidung, die Königsstraße zur Einbahnstraße auszubauen, nicht mehr zu rütteln. Nachdem sich die CDU im Oktober entschlossen hatte, das Thema Königsstraße nicht nochmals per Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung des Bornheimer Rats zu bringen, standen die Einbahnstraßengegner von FDP und ABB auf verlorenem Posten.

 Auch während die Bagger auf der Königsstraße schon rollen, geben die Gegner der Einbahnstraßenregelung nicht auf.

Auch während die Bagger auf der Königsstraße schon rollen, geben die Gegner der Einbahnstraßenregelung nicht auf.

Foto: Wolfgang Henry

Ein herber Schlag war die Enthaltung der CDU-Fraktion auch für den Bornheimer Gewerbeverein, der sich weiterhin gegen die einspurige Verkehrsführung ausspricht. "Es hätte jede Chance bestanden, die Entscheidung des Rates zu beanstanden", erklärte der Vorsitzendes des Gewerbevereins, Norbert Nettekoven, bei der Mitgliederversammlung, die am Dienstagabend gemeinsam mit der Bürgergemeinschaft "Bürger für Bornheim" in der Kaiserhalle stattfand.

"Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie manche Leute in der CDU-Fraktion mit ihrer Verantwortung umgehen", sagte Nettekoven, der als Konsequenz aus der CDU-Fraktion austrat.

Aufgeben wollen der Gewerbeverein und die Bürgergemeinschaft dennoch nicht: Die Hoffnung ruht auf zwei Klagen Bornheimer Bürger, die beim Verwaltungsgericht eingereicht wurden. Sollten sie erfolgreich sein, könnte dies eine Chance für den Gewerbeverein bedeuten, die verkehrsberuhigte Zweibahnlösung, doch noch zu erreichen. "Die CDU hat sich arrangiert. Aber wir werden nicht klein beigeben und die Klage durchziehen", so Nettekoven.

Neben dem Sachstand zur Königsstraße beschäftigte die rund 30 Anwesenden auch die zukünftige Verkehrssituation auf dem Apostelpfad. Verkehrsplanerisch soll der Apostelpfad nach Fertigstellung der Königsstraße den Ziel- und Quellverkehr für die Ortschaft Bornheim und Roisdorf bündeln und den Durchgangsverkehr aus dem Ortszentrum Bornheim weitestgehend verdrängen.

"Auf diese Weise wird der Apostelpfad nicht nur zu einer Hauptverkehrs-, sondern auch zu einer Rennstrecke werden", befürchteten einige der Anwesenden. "Besonderes Augenmerk sollten wir darauf legen, dass keine Entscheidungen zum Apostelpfad getroffen werden, bevor die Königsstraße und die neue Umgehungsstraße L 183n fertig gestellt und die neue Verkehrssituation nochmals genau analysiert wurde", appellierte Nettekoven.

Hinsichtlich des geplanten Einkaufszentrums in Roisdorf kann der Gewerbeverein nur auf eine gerichtliche Lösung hoffen. Wie der GA berichtete, hatte der Rat Ende März dieses Jahres mit 24 zu 19 Stimmen den Bebauungsplan "Ro 17" sowie den städtebaulichen Vertrag mit dem Investor beschlossen. In der Sitzung des Bornheimer Stadtentwicklungsausschusses am 3. Dezember wird es voraussichtlich eine Mehrheit für den Verkauf der städtischen Grundstücke geben.

Ein Normenkontrollantrag, der beim Oberverwaltungsgericht Münster eingereicht wurde, beinhaltet Zweifel an der Richtigkeit der von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachten. "Hier haben wir mehrere Angriffspunkte und rechnen uns gute Chancen aus", erklärte Nettekoven.

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