Künstlerin aus Hersel Eva-Maria Salm ist für "TheRinePrize" nominiert

BORNHEIM-HERSEL · Böiger Wind treibt Wolken über den Himmel und lässt Bäume und Sträucher rauschen. Beinahe könnte man meinen, er bringe auch das stählerne Haar der Skulptur im Garten der Künstlerin Eva-Maria Salm in Bewegung - so filigran und schwungvoll sind die Locken gearbeitet, die den Kopf eines Mannes und einer Frau umgeben.

 Künstlerin Eva-Maria Salm mit ihrem Werkzeug vor den beiden Stühlen, die für den Kunstpreis nominiert sind.

Künstlerin Eva-Maria Salm mit ihrem Werkzeug vor den beiden Stühlen, die für den Kunstpreis nominiert sind.

Foto: Roland Kohls

Die Häupter aus Cortenstahl sind in stattlicher Höhe von 4,80 Metern an riesigen Stühlen aus Eichenholz angebracht, die in ihrer fließenden, geschwungenen Form den "Körper" bilden.

Noch etwa eine Woche weilen die beiden "Rheingötter" im Garten ihrer Schöpferin. Dann werden die jeweils 300 Kilogramm schweren Stühle von einer Speditionsfirma zum Bonner Katharinenhof transportiert und an ihrem Ausstellungsort auf Stahlplatten montiert. Als eine von 34 Künstlern wurde die in Bornheim-Hersel lebende Eva-Maria Salm für den mit 8000 Euro dotierten Preis "The-RhinePrice" nominiert, der vom gemeinnützigen Verein "TheRhine-Art" Mitte Juni vergeben wird.

"Der Preis, der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt wird, hat mich interessiert, weil es um die künstlerische Gestaltung im Außenraum geht", erklärt die 51-Jährige. "Natürlich ist die Ausstellung, die sich an die Preisvergabe anschließt, auch eine gute Gelegenheit, meine Arbeit zu präsentieren. Außerdem lernt man viele interessante Menschen und auch die Arbeiten anderer Künstler kennen."

Das Besondere an "TheRhine-Prize" sei, dass Vita und Name des Künstlers für die fachkundige Jury unbekannt seien. "So wird tatsächlich nur das Kunstwerk an sich bewertet."

Im Mai 2014 machte sich die gelernte Kommunikationsdesignerin, die am Bonner Collegium Josephinum als Kunstlehrerin arbeitet, daran, zwei Eichenholzblöcke mit ihren Kettensägen zu bearbeiten. Fürs Grobe reichte dabei ein "ganz normales" Sägemodell aus. Bei den Feinarbeiten leisteten ihr Carvingsägen gute Dienste.

Skulpturenstühle für den Innenbereich hatte Eva-Maria Salm unter dem Titel "Freundeskreis" bereits für eine Ausstellung im Bonner Frauenmuseum gefertigt. Die Köpfe ihrer "Königsstühle" aus dem Jahr 2013 wiederum waren berühmten Gebäuden der Metropole New York nachempfunden.

Die Materialen Eichenholz und Cortenstahl, die Salm für den Außenbereich verwendet hat, versteht sie aufgrund ihrer Wetterbeständigkeit als Symbole für die Ewigkeit. Gemäß ihrem Titel "Götterblick: Rein setzen - R(h)ein schauen" sollen die Skulpturenstühle einladen, Platz zu nehmen und den Blick zu öffnen. "Und zwar sowohl den Blick auf das, was ist, als auch auf das, was sein könnte", ergänzt Salm. Geboren und aufgewachsen in Bonn, zog es die Mutter zweier Töchter schon als Kind an den Rhein: "Der Rhein wurde mein Ort der Ruhe, aber auch mein Ort der Kraft." Auch aus diesem Grunde empfindet sie ihre Wahlheimat Hersel als idealen Ort.

"TheRhinePrize""TheRhineArt" e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kunst und Kultur, insbesondere bildende Kunst, zu fördern.

Zur Würdigung hervorragender künstlerischer Gestaltung im Außenraum stiftet der Verein den Preis "TheRhi-nePrize".

Der Preis ist mit 8000 Euro dotiert und wird im Jahr 2015 erstmalig vergeben.

Aus über 80 deutschlandweiten Bewerbern wurden 34 Künstler ausgewählt, die ihre Skulpturen auf dem Außengelände des Katharinenhofs, Vennerstraße 51, in Bonn, präsentieren.

Die Ausstellungseröffnung mit Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt am 14. Juni 2015 um 14 Uhr.

Öffnungszeiten Skulpturenausstellung "TheRhinePrize": vom 14. Juni - 19. September 2015, freitags: 17-22 Uhr, samstags: 12-22 Uhr und sonntags: 12-22 Uhr.

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