Europaschule in Bornheim Erweiterungsbau soll 2016 kommen

BORNHEIM · Der Platz ist knapp, und ein Rückgang der Schülerzahlen nicht zu erwarten: Das Gebäude der Bornheimer Europaschule ist den aktuellen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Deshalb ist schon länger eine Erweiterung der Europaschule im Gespräch. In diesem Jahr sollen nun die Planungen abgeschlossen werden, für 2016 ist der Baubeginn vorgesehen.

 Seit Langem steht eine Erweiterung der Europaschule auf der Agenda, in diesem Jahr sollen die Planungen abgeschlossen werden. FOTOS: KOHLS/HENRY

Seit Langem steht eine Erweiterung der Europaschule auf der Agenda, in diesem Jahr sollen die Planungen abgeschlossen werden. FOTOS: KOHLS/HENRY

Foto: Roland Kohls

Gut 420 Schüler allein in der Oberstufe, die eigentlich für 300 ausgelegt ist, die Inklusion und auch der Ganztag bringen die Schule räumlich an ihre Grenzen. "Was die Räume angeht, stehen wir mit dem Rücken zur Wand", sagt Schulleiter Christoph Becker im Gespräch mit dem General-Anzeiger. "Es gibt keinen Raum mehr, der noch Luxus darstellen würde." Einige Büros werden laut Becker bereits im Schichtbetrieb genutzt.

Das heißt: Mitarbeiter, die zu unterschiedlichen Zeiten arbeiten, müssen sich einen Schreibtisch teilen. Denn auch die Zahl der Erwachsenen sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Dringend benötigt werden für die Inklusion zudem Differenzierungsräume und Rückzugsbereiche. "Das Gebäude platzt einfach aus allen Nähten. Beim Bau vor 37 Jahren hat man noch nicht an die Inklusion gedacht", ergänzt Becker. Hinzu kommt, dass die Europaschule künftig auch die Sekundarschüler aus Merten aufnehmen soll, die das Abitur machen möchten. Dazu haben beide Einrichtungen eine Kooperation abgeschlossen.

Deshalb sei mit der Gründung der Sekundarschule auch die Überlegung aufgekommen, die Europaschule zu erweitern, sagt Becker, der froh ist, dass die Stadt Bornheim trotz ihrer desolaten Haushaltslage in die Europaschule investiert.

Geplant ist nun ein weiterer Schultrakt, der beispielsweise zwischen der Sporthalle und der Halle der Förderschule des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) entstehen könnte. Die Schule sei sehr zerklüftet gebaut, sagt Bornheims Sozialdezernent Markus Schnapka. Vielleicht könne auch zwischen den Trakten etwas arrangiert werden. Generell gebe es unterschiedliche Varianten, sowohl für den Standort als auch für die Gestaltung, so der Dezernent, der betont: "Es ist eine echte Substanzerweiterung."

Im Entwurf des Haushalts für die kommenden Jahre sind derzeit für 2015 zunächst 150.000 Euro, für 2016 zwei Millionen Euro und für 2017 1,5 Millionen Euro vorgesehen. In den neuen Räumen soll laut Becker etwa die Mediothek untergebracht werden, deren Bücher und Medien momentan fünf kleinere Räume im ersten Stock der Oase einnehmen. "Die freiwerdenden Räume können wir dann wieder für die Oberstufe nutzen." Generell diene die Erweiterung vor allem dazu, "dass wir unseren pädagogischen Auftrag gut ausführen können, die Schülerkapazität ab der fünften Klasse wird dadurch nicht erweitert", sagt Becker.

Verschärft hatte sich die Raumsituation im vergangenen Jahr noch aufgrund eines Brands Ende Juni in einem Chemieraum. Die Flammen zerstörten auch einen Vorbereitungsraum, durch das Löschwasser war zudem der hauswirtschaftliche Bereich der Schule nicht mehr nutzbar.

"Wir gehen davon aus, dass wir die Chemieräume ab März wieder nutzen können", sagt Becker. Die Arbeiten hätten sich aufgrund einiger Probleme immer wieder verzögert. So waren die Hauswirtschaftsräume stärker betroffen als zunächst angenommen, außerdem wurden ein Rohrbruch sowie Asbest in einem Bauteil entdeckt. Laut der Bornheimer Stadtverwaltung hat jedoch keine Gefahr bestanden, da die Schadstoffe gebunden waren. Die Hauswirtschaftsräume sollen bereits ab kommender Woche wieder zur Verfügung stehen.

Verzögert hat sich auch die dringend notwendige Sanierung der Toiletten in der Europaschule, da die Stadt Engpässe beim Personal hatte. Sie steht aber in diesem Jahr an, 80.000 Euro sind dafür vorgesehen.

Zahlen und Fakten

An der Bornheimer Europaschule werden rund 1500 Schüler unterrichtet. Betreut werden sie von etwa 150 Mitarbeitern, darunter Lehrer, Lehramtsanwärter und Sonderpädagogen. Auf die Stadt Bornheim kommen laut Haushaltsplanentwurf jährlich rund zwei Millionen Euro Kosten zu - ohne die Ausgaben für Sanierungen und Renovierungen.

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